Fr. Apr 26th, 2024

Die Technologien von Medtronic sind weltweit lebenswichtig beispielsweise für Herz-Kreislauf-Erkrankte, am OP-Tisch und könnten zukünftig dank künstlicher Intelligenz bei der Krebsdiagnostik unterstützen. In diesen und zahlreichen weiteren Geschäftsfeldern hält der Konzern über 49.000 Patente und hat eine führende Marktstellung. Reicht das aber, um sich den Dividenden-Aristokraten ins Portfolio zu holen? Wir prüfen, mit welchen Widrigkeiten Medtronic zu kämpfen hat und ob sich nach der Kursschwäche nun ein Einstieg lohnt!

Das Geschäftsmodell in aller Kürze

Medtronic sieht sich als weltweit führendes Medizintechnik-Unternehmen (S. 8) mit dem Ziel,  Schmerzen von Patienten zu lindern, die Gesundheit wiederherzustellen und das Leben zu verlängern. Dafür sorgen mehr als 95.000 Mitarbeiter in 150 Ländern. Zu den Technologien und Therapiemöglichkeiten von Medtronic zählen beispielsweise Herzmedizinprodukte wie Herzklappen, Schrittmacher oder Stents, chirurgische Robotik und Geräte, Insulinpumpen oder Patientenüberwachungssysteme. Insgesamt soll die Produkt- und Therapiepalette von Medtronic 70 Erkrankungen behandeln können. Das 30-Milliarden-Greenback-Unternehmen wird seit 2020 von Geoffrey S. Martha geleitet. Er ist seit 2011 bei Medtronic und hat die Führung mit Ausbruch der Covid-19-Pandemie übernommen.

Umsatz nach Segmenten im Aktienfinder
Umsatz nach Segmenten im Aktienfinder

Das Unternehmen hat seinen Sitz in Irlands Hauptstadt Dublin (S. 8). Etwas mehr als die Hälfte der Umsätze erwirtschaftet Medtronic jedoch in den Vereinigten Staaten. Dort ist es an der New York Inventory Trade (NYSE:MDT) gelistet und nicht nur im US-Leitindex S&P-500, sondern auch im S&P-100 enthalten. Die andere Hälfte der Umsätze erwirtschaftet Medtronic außerhalb der USA, sei es Europa, Australien, Asien, Afrika oder Südamerika (S. 7).

Umsatz nach Regionen im Aktienfinder
Umsatz nach Regionen im Aktienfinder

Was gibt es Neues bei Medtronic?

Welche Ereignisse der letzten Monate haben den Aktienkurs von Medtronic bewegt und werden für den Erfolg der nächsten Quartale entscheidend sein? In diesem Investor-Replace haben wir die Entwicklungen der letzten Monate analysiert.

Den Wechselkursen ausgeliefert?

Mit dem Kursverfall von rund 40 Prozent bei Medtronic dürften Aktionäre seit August 2021 nicht glücklich gewesen sein. Zugleich wird in den präsentierten Geschäftszahlen ein Augenmerk auf die Differenz zwischen den GAAP (bilanzierte) und Non-GAAP (bereinigte) Geschäftszahlen gelegt. Das bedeutet, dass Medtronic neben den Zahlen nach Rechnungslegungsstandards der USA (GAAP) einen größeren Wert auf die um Sondereffekte wie Akquisitionen und Wechselkursschwankungen bereinigten Ergebnisse legt (Non-GAAP).

Im abgelaufenen Quartal beispielsweise stagnierten die Umsätze nach GAAP (S.2) bei etwa 7,7 Mrd. USD. Ohne Wechselkursschwankungen wären die Umsätze jedoch um über vier Prozent angewachsen. Ungünstige Wechselkurse haben dem Konzern im abgelaufenen Quartal insgesamt 379 Millionen USD gekostet. Das ist wohl im Wesentlichen dem hohen Umsatzanteil in Märkten außerhalb des US-Greenback-Raumes geschuldet.

Die organischen Umsätze (Org = Non-GAAP) exkl. Währungseffekte und anderer Sondereffekte sind im Vergleich deutlich besser als die bilanzierten Umsätze (Rep = GAAP)
Die organischen Umsätze (Org = Non-GAAP) exkl. Währungseffekte und anderer Sondereffekte sind im Vergleich deutlich besser als die bilanzierten Umsätze (Rep = GAAP)

Die nachfolgende vereinfachte Analyse verdeutlicht eine destructive Korrelation zwischen dem Medtronic Aktienkurs und dem US-Greenback-Index auf Sicht der vergangenen fünf Jahre. Durch das Aufwerten des US-{Dollars} haben die Umsätze in anderen Währungen für Medtronic an Wert verloren, da Medtronic seine Geschäftsperformance in US-Greenback berichtet. Am deutlichsten ist die Korrelation seit dem Verfall des Aktienkurses ab August 2021. Im Umkehrschluss dürfte ein schwächelnder US-Greenback zukünftig das Geschäft und damit auch den Aktienkurs wieder stützen. Zum Vergleich zeigt sich beim S&P-500 im selben Fünfjahreszeitraum überhaupt keine Korrelation zum US-Greenback-Index.

Der aufwertende US-Greenback hat den Aktienkurs von Medtronic besonders belastet


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Von admin

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