Spezialbanken-Ticker
In unserem Spezialbanken-Ticker beleuchten wir all jene Banken, die ansonsten eher wenig beleuchtet werden – von den Sutors bis hin zu den Advanzias, von den Förderbanken bis hin zu den Kirchenbanken, von den Whitelabel-Spezialisten bis hin zu den kleinen Auslandsbanken.
Hier unser Ticker für März:
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5,6 Mrd. € Gewinn – und irre Wachstumspläne: Fünf Lehren aus den VWFS-Zahlen
Dass die Finanzsparte von Volkswagen mitunter surreale Gewinne erwirtschaftet – daran hat man sich über die Jahre gewöhnt. Nun allerdings schmieden die Braunschweiger quick ebenso surreal anmutende Pläne zur Ausweitung ihrer Bilanzsumme. Wofür braucht die VW-Finanztochter all das Geld? Und woher soll es kommen? Hier entlang: FS Premium
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Kurz getickert
- Als erste Financial institution hierzulande bietet die „Suresse Direkt“ (siehe zum Hintergrund: -> Suresse? Santander! Die doppelte Jagd der Spanier auf deutsche Einlagen) jetzt 3% aufs Tagesgeld. Zwar gilt der Zinssatz zunächst nur für vier Monate – dafür allerdings für bis zu 1 Mio. Euro. Auf den einschlägigen Vergleichsportalen distanziert die „Suresse Direkt“ damit nun sämtliche Wettbewerber um mindestens einen halben Prozentpunkt. Intestine möglich, dass der Kampf um die Einlagen damit wieder richtig Fahrt aufnimmt
- Die anstehende Abwicklung der Frankfurter VTB Financial institution (Europe) soll sich nach Angaben des Managements über „mehrere Jahre“ hinziehen. Derzeit würden sich die Einlagen noch auf 1,7 Mrd. Euro belaufen. Dem stünden Bundesbank-Barreserven von 870 Mio. Euro sowie 1,9 Mrd. Euro an weiteren Forderungen entgegen.
- Infolge der Zinswende suchen klamme deutsche Kommunen offenbar Zuflucht bei den Förderbanken. So berichtet die hessische WI Financial institution, dass sich ihre Zusagen an kommunale Gebietskörperschaften im vergangenen Jahr auf 755 Mio. Euro in etwa versiebenfacht hätten. Das gesamt Neugeschäft stieg entsprechend von 3,4 Mrd. auf 4,0 Mrd. Euro. (Mitteilung)
- Laut übereinstimmenden Medienberichten wollte die Oldenburgische Landesbank ja angeblich schon ab Mai an die Börse gehen. Wie nun allerdings „Bloomberg“ (Paywall) schreibt, wird zumindest dieser ehrgeizige Plan angesichts der jüngsten Verwerfungen an den Finanzmärkten nicht mehr verfolgt.
- Die Deutsche Börse nistet ja eigentlich ein Stück weit außerhalb unseres Berichtsgebiets. Trotzdem wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass die Tochter Clearstream am späten Abend eine Pflicht-Mitteilung verschickt hat, der zufolge sie von einem US-Gericht zur „Herausgabe“ von Vermögenswerten im Umfang von 1,7 (!) Mrd. Greenback an eine Gruppe von Klägern verurteilt worden ist. Hintergrund ist ein seit 2013 schwelender Streit zwischen verschiedenen Klägergruppen und der iranischen Zentralbank um Vermögenswerte, die von Clearstream als Verwahrerin gehalten werden.
- Die Bafin hat dem hiesigen Nachfolgeinstitut der Silicon Valley Financial institution die Geschäftserlaubnis erteilt. Die deutsche Zweigstelle des dieser Tage neu gestarteten Instituts firmiert nun als SVB Germany und darf Kreditgeschäft und Eigengeschäft betreiben – allerdings keine Einlagen einsammeln. (Mitteilung)
- Laut „Handelsblatt“ (Paywall) will sich die Bafin gleich zwei hiesige Banken wegen womöglich rechtswidriger Aktiengeschäfte vorknöpfen – nämlich Hauck Aufhäuser Lampe sowie Hamburger Varengold Financial institution
- Die NRW-Financial institution hat ihr operatives Ergebnis 2022 um beträchtliche 28% auf 334 Mio. Euro gesteigert. Der Förderbank kam dabei zupass, dass „zinsbedingte Aufwendungen aus der Bewertung der Personalverpflichtungen“ von 227 Mio. auf 85 Mio. Euro sanken. Der Zinsüberschuss ging derweil leicht auf 659 Mio. Euro (-1%) zurück, der Provisionsüberschuss blieb mit 82 Mio. Euro nahezu konstant, das Volumen der ausgereichten Förderkredite stieg um 13% auf 13,6 Mrd. Euro (Mitteilung).
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Horrende Verluste! Ist die IKB ein Opfer ihrer Bilanz – oder ihrer Bilanzierung?
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Wussten Sie schon?
… dass sich die Eurocity Financial institution (additionally jenes türkisch-stämmigen Frankfurter Instituts, dem die EZB kürzlich die Lizenz entzogen hat) in einer noch verzweifelteren Lage befand als bislang bekannt? So enthüllt der frisch publizierte 2021er-Abschluss Einzelwertberichtigungen von mehr als 29 Mio. Euro (bei Kundenforderungen von insgesamt 84 Mio. Euro, wohlgemerkt), die in einen Jahresverlust von knapp 30 Mio. Euro mündeten. Entsprach letztlich einer Eigenkapitalrendite von: minus 507%.
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Kurz getickert
- Beim On-line-Dealer Flatex Degiro hat der britische Hedgefonds Granular Capital seinen Anteil von 3,2% auf 5,1% erhöht. (Reuters, through HB)
- Nochmal Flatex: Die Frankfurter haben im Zuge seiner neuen Publikations-Offensive mitgeteilt, dass sich die Kundenzahl per Ende Februar auf 2,47 Millionen erhöht habe – rund 30.000 mehr als im Vormonat.
- Auch die GLS Financial institution profitiert von der Zinswende. Dank eines um 15% auf 115 Mio. Euro gesteigerten Zinsüberschusses konnte das Bochumer Öko-Institut einen abermals satten Anstieg der Kosten (+13% auf 103 Mio. Euro) kompensieren – und einen Gewinn von 8,3 Mio. Euro retten. Auffällig bei alldem: Das Neukreditvolumen bei Immobilienfinanzierungen (+28% auf 396 Mio. Euro) zog deutlich über Marktniveau an.
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Zinskosten um 570% gestiegen! Santander Shopper Financial institution leidet unter Zinswende
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Kurz getickert
- Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt hat sich mit dem gestrigen Tage nun auch offiziell aus der NordLB herausgelöst
- Volkswagen will große Teile seiner Finanzsparten VW Monetary Providers und VW Financial institution unter einer neuen, von der EZB beaufsichtigten Finanzholding bündeln
- Nach Rekordgewinnen während der Pandemie hat sich das operative Ergebnis der Frankfurter ICF Wertpapierhandelsbank im Geschäftsjahr per März 2022 auf knapp 8 Mio. Euro halbiert
- Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ (Paywall) hat die Staatsanwaltschaft Köln im Zusammenhang mit ihren Cum-Ex-Ermittlungen gestern personal Wohnungen von „quick der kompletten ehemaligen Vorstandsriege“ der HSBC Deutschland durchsucht.
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Krise der türkischen Banken in Deutschland: Eurocity ist Bafin-Lizenz los
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Wussten Sie schon?
… dass die Sign Iduna (additionally jene hanseatisch-westfälische Versicherung, die mit ihrer hanseatisch-bayerischen Non-public-Banking-Tochter eigentlich schon genügend Kummer hat) eine dezente Unzufriedenheit mit ihrem 32%-Stake an der Nationwide-Financial institution Essen hat durchblicken lassen? Laut „BÖZ“ betonte Vorstandschef Ulrich Leitermann bei der gestrigen Bilanz-PK, es handele sich um keine strategische Beteiligung mehr – sondern nur noch um eine Finanzbeteiligung. Wohl auch, weil das einstige Kalkül, die Financial institution als Absatzkanal für die eigenen Versicherungsprodukte zu nutzen, nicht wirklich aufgegangen ist. Bevor die Damen und Herren von Cerberus, Apollo, Centerbridge und Co. jetzt selbst zu googeln anfangen: Die Gesellschafterstruktur der Nationwide-Financial institution finden Sie hier.
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Zwischen IPO und Bafin-Moratorium: Alle Spezialbanken-Information seit Jahresbeginn