Dieser Höhenflug dürfte jedoch im zweiten Halbjahr nicht anhalten. „Aus dem Ausland kommt nun Gegenwind, insbesondere aus China“, meint Martin Schulz, Chefökonom des IT-Konzerns Fujitsu. Sinkende Reallöhne dämpften die Konsumlust, viele Unternehmen müssten die Notkredite der Covid-Zeit zurückzahlen. „In der zweiten Jahreshälfte wird das Wachstum leiden und im Gesamtjahr 1,3 Prozent erreichen“, sagt Schulz. Aber diese Fee wäre immer noch quick drei Mal so hoch wie Japans Potenzialwachstum von 0,5 Prozent, das die langfristige Auslastung der Produktionskapazitäten beschreibt.
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Erste Konjunkturdaten für Juli bestätigen die Einschätzung des deutschen Ökonomen. Zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren sanken Japans Ausfuhren wieder. Im Jahresvergleich verringerten sie sich um 0,3 Prozent, nachdem sie im Juni noch um 1,5 Prozent gestiegen waren. Für Sand im Getriebe sorgte der Publish-Pandemie-Durchhänger des wichtigsten Handelspartners China. Die Exporte ins Reich der Mitte fielen um 13 Prozent – Japan lieferte weniger Autos, Edelstahl und Halbleiter. Dagegen wuchsen die Auslieferungen in die USA um 13 Prozent auf einen Rekordwert. Exportschlager waren Autos mit Hybridmotor und Fahrzeugteile.