Drittens natürlich die Frage an sich. Es ist ein unwägbares Börsenjahr: Inflation, Zinswende und geopolitische Spannungen halten die Märkte in Atem. Aber sollte das von Investments abhalten? Die kurze Antwort lautet: Mitnichten. Wenn es der finanzielle Spielraum erlaubt, ist Investieren nie verkehrt. Allein bei einer Inflation von aus heutiger Sicht moderat wirkenden zwei Prozent halbiert sich die Kaufkraft eines Barbestands von 100.000 Euro innerhalb von rund 34 Jahren. Demgegenüber stehen die Aufzinsungseffekte am Kapitalmarkt: Bei einer jährlichen Investition von 5000 Euro und einem Zuwachs von fünf Prozent jährlich, würde ein heute 25-Jähriger mit 65 Jahren 639.000 Euro besitzen.
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Dieses Szenario ist konservativ gerechnet. Der MSCI World Index etwa verzeichnete seit seiner Auflage im Dezember 1969 im Schnitt einen jährlichen Wertzuwachs von 6,5 Prozent professional Jahr. Je nach Anlagestrategie ließ sich deutlich mehr erzielen – oder auch deutlich weniger. Für Anleger wie meine Freundin, die den Zeitaufwand lieber gering halten wollen, gibt es easy Faustregeln für den Investmenterfolg. Zum einen die breite Streuung: Wer nur auf wenige Werte setzt, kann im Idealfall zwar Extragewinne einstreichen, steigert aber zugleich das Risiko, Kursraketen zu verpassen, oder bei Flops überinvestiert zu sein. Wer möglichst risikoarm fürs Alter vorsorgen will, kann und sollte selektives Investieren den Profis überlassen. Zum anderen braucht erfolgreiche Geldanlage Zeit. Wer häufig handelt, läuft Gefahr, emotional zu entscheiden und Rendite zu verpassen.