Mo. Apr 29th, 2024

Non-public-Banking-Ticker

In unserem Non-public-Banking-Ticker fokussieren wir uns auf die klassischen Privatbanken, von Metzler bis Berenberg, von Donner & Reuschel bis M.M. Warburg

Hier unser Ticker von November 2023 und Dezember 2024: 

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Deep Dive: Der brutale Wettbewerb im Non-public Banking – am Beispiel Hamburgs

Es schien, additionally hätte Hans Hanegraaf einen Glücksgriff gelandet, damals, 2019. Dem Chef der Bethmann Financial institution warfare der Co-Leiter seiner Hamburger Niederlassung abhandengekommen – dieser hatte rübergemacht zur BNP Paribas. Eine knifflige Scenario. Schließlich gilt der Standort Hamburg im deutschen Non-public Banking nicht nur als lukrativ, sondern auch als hart umkämpft. Was die Kunden angeht. Aber auch, was das Private betrifft. Und so löste Hanegraaf das Downside, indem er dem lokalen Platzhirsch, der Hamburger Sparkasse, deren führenden Kopf im Non-public Banking abjagte: Jörg Finck, Hanseat vom Scheitel bis zum Zungenschlag, verwurzelt in der Stadt. Ein veritabler Coup. Hanegraafs Freude indes währte nur drei Jahre. Dann trennten sich die Wege im Unfrieden. Hanegraaf schickte seinem vermeintlichen Star-Banker eine vergiftete Pressemitteilung hinterher. Was diesem egal sein konnte. Denn kurz darauf schlug Jörg Finck als Leiter der neuen Hamburg-Niederlassung der luxemburgischen LGT Financial institution auf. Mehr noch: Seinen Hamburger Co-Leiter und rund 15 (!) Berater nahm er gleich mit. Hanegraafs vermeintlicher Glücksgriff hatte sich ins Gegenteil verkehrt. Plötzlich fehlte Bethmann in Hamburg nicht mehr nur ein Niederlassungsleiter. Sondern quick die komplette Niederlassung. Und das am größten Standort der Financial institution. Zugegeben – der Fall warfare extrem. Und zugegeben – theoretisch hätte er sich auch in einer anderen deutschen Großstadt zutragen können. Dass sich der „Fall Finck“ in Hamburg zutrug, ist gleichwohl bezeichnend. Nirgends sonst ist der Wettbewerb im hiesigen Non-public Banking derart brutal. Was ist da los im Norden der Republik? Und was erzählt die Entwicklung an der Alster über das Non-public Banking in Deutschland insgesamt? Unser Deep Dive: FS Premium

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Exklusiv: Bafin will von Donner & Reuschel >300bp mehr Kapital – 75 Mio. € injiziert

Wer Marcus Vitt in den sozialen Medien folgt, könnte den Eindruck gewinnen, es mit einem sorgenfreien Supervisor zu tun zu haben. Mal freut sich der Chef der Hamburger Privatbank Donner & Reuschel über einen der ortsansässigen Fußballvereine („Nur der #HSV … Gutes Spiel und 1:0“). Mal gratuliert er den #goldtobis, wenn die wieder mal ein Weltcup-Rennen gewonnen haben (für nicht ganz so Wintersport-affine Leser: Die „Gold-Tobis“ sind zwei Rennrodler). Und sehr regelmäßig lässt Vitt seine Follower auch an seinem offenbar ereignisreichen Arbeitsalltag teilhaben („Heute Weihnachtsfeier mit Elb- und Hafenblick“; „Sitzung des Hamburger #boersenrates mit traditionellem Gänseessen“). Was derweil die Geschicke seiner eigenen Financial institution angeht, setzt Vitt natürlich ebenfalls den einen oder anderen Submit ab, zum Beispiel, wenn er mal wieder einen neuen Vorstandskollegen bekommt („Freue mich riesig über diese Verstärkung“). Dabei fällt allerdings auf: Bei Donner & Reuschel warfare’s die letzten Monate ja in der Tat ein munteres Kommen und Gehen. Vitts langjähriger Kompagnon, der Risikomann Uwe Krebs? Trotz langfristigen Vertrags plötzlich raus. Dafür nicht nur ein neuer Vorstand rein. Sondern gleich zwei. Und auch auf Prokura-Ebene zahllose Wechsel, gerne mit externer Neubesetzung (siehe etwa unsere Oktober-Personalien). Quick wirkt Donner & Reuschel damit wie ein Fußballverein, der zwar am Coach festhält, dafür aber die Mannschaft erneuert. Womit wir nach länglicher Vorrede nun beim Thema des heutigen Morgens wären. Denn: Dass Marcus Vitt ein „Coach“ mit zweifelhafter Erfolgsbilanz ist, haben wir in den letzten Jahren ja schon häufiger thematisiert, siehe etwa hier, hier oder hier. Inzwischen türmen sich die Probleme bei Donner & Reuschel aber dermaßen, dass einem quick bange wird um einen der letzten Non-public-Banking-Spezialisten hierzulande. Unsere Intensiv-Recherche: FS Premium

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Exklusiv: Flossbach von Storch versetzt DZ-Financial institution-Tochter schweren Schlag

Eigentlich sah es aus, als hätte die DZ Privatbank endlich die Kurve gekriegt. Dazu muss man wissen: So richtig zufrieden warfare man bei der Frankfurter Mutter eigentlich nie mit dem in Luxemburg ansässigen Non-public-Banking-Spezialisten. 2018 machte die DZ Financial institution darum Tabula rasa: Sie schrieb 169 Mio. Euro ab auf die Tochter. Sie ersetzte den Vorstandschef. Sie rief so etwas wie einen Neustart aus. Und tatsächlich: Die DZ Privatbank begann sich zu mausern, baute die Property beneath Administration (im Non-public Banking) aus, erreichte bei den Property beneath Custody (im Verwahrgeschäft) ein signifikant höheres Niveau, lieferte plötzlich sogar erstaunlich starke Ergebnisse ab (53 Mio. Euro im H1 2023). Kurzum, alles schien auf einem guten Weg. Doch nun – ereilt die DZ Privatbank kurz vor Weihnachten eine veritable Hiobsbotschaft. Unsere exklusive Recherche: FS Premium

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Diese sieben Fragen werden 2024 die GuVs unserer Banken prägen

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League-Tables: Deutsche Financial institution dominiert Anleihegeschäft – US-Banken alles andere

Die Deutsche Financial institution verteidigt immerhin einen ihrer beiden Spitzenplätze – während die Commerzbank, die LBBW und Berenberg zwar auftauchen, aber nicht wirklich vorne mitmischen. Hier die frischen League Tables zum deutschen Investmentbanking (in dem auch 2023 wieder die US-Banken dominierten): FS Premium

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Kurz getickert

  • Im Cum-Ex-Skandal sind zweite weitere frühere Mitarbeiter von M.M. Warburg verurteilt worden, einer muss sogar ins Gefängnis. (HB/Paywall)
  • Die Bafin hat gegen M.M. Warburg sechs Bußgelder über insgesamt 80.000 Euro festgelegt – und begründet die Sanktionierung unter anderem damit, dass die Privatbank der Aufsicht den Namen ihres 2021er-Abschlussprüfers verschwiegen habe. Bafin-Web site

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Exklusiv: Berenberg streicht Stellen im Asset Administration

Noch nicht lang ist es her (siehe unten), dass das Frankfurter Bankhaus Metzler angekündigt hat, Stellen im Asset Administration zu streichen. Beim Hamburger Rivalen Berenberg dagegen kündigt man gar nicht erst an – sondern schafft gleich mal Fakten. Konkret sollen sich die Hanseaten laut exklusiven Informationen von Finanz-Szene von rund zehn Mitarbeitern getrennt haben. Vor allem betroffen ist das sogenannte „Gross sales Enablement“, in dem Advertising and marketing, Occasions und Kommunikation aufgehängt sind. Die eigenständige Leitung des Bereichs und weitere Stellen spart sich Berenberg in Zukunft – stattdessen wird der „Head of Gross sales“ Klaus Naeve  das „Gross sales Enablement“ mit verantworten. Auf Anfrage erklärte ein Sprecher von Berenberg, man habe sich lediglich von „einer Handvoll“ Mitarbeiter aktiv getrennt. Weitere hätten das Unternehmen per Ende November freiwillig verlassen.

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Bankhaus Metzler will CIR auf 80% senken – und streicht 10% aller Stellen

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Kurz getickert

  • Rothschild & Co. will im April den dritten hiesigen Wealth-Administration-Standort nach Frankfurt und Düsseldorf eröffnen, nämlich in Hamburg.
  • Die Hamburger Privatbank M.M. Warburg ist in der Cum-Ex-Affäre mit ihrer Klage gegen Steuer-Rückforderungen in Höhe von 115 Mio. Euro gescheitert. Auch eine Revision wurde vom Finanzgericht Hamburg nicht zugelassen. (HB/Paywall)
  • Die Frankfurter Privatbank Oddo BHF will künftig von der Schweiz aus hochvermögende Kunden aus Deutschland betreuen – und hat dafür ein sechsköpfiges Staff von der Credit score Suisse abgeworben

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Metzler, Hauck sowie Donner & Reuschel in unserer großen Blockchain-Recherche:

Von Coba bis LBBW: Was wurde aus den Blockchain-Projekten unserer Banken?

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Linktipp

  • Alles Signa, oder was? Die Schweizer Privatbank Julius Bär räumt ein 606 Mio. Franken schweres Kreditrisiko bei einer einzigen Adresse ein. Man ahnt, bei welcher. Supervisor Magazin 

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Wussten Sie schon?

… dass die Berenberg Financial institution wieder mal wegen ihrer eher restriktiven Dwelling-Workplace-Regeln (siehe unsere Artikel zum Thema hier) in die Schlagzeilen geraten ist? So berichtet das „Non-public Banking Magazin“, der jüngste Abgang dreier Berater am Standort Düsseldorf habe auch damit zu tun gehabt, dass Berenberg auf ausgeprägte Präsenz setzt. Eine Sprecherin wollte sich konkret zu dem Fall nicht äußern.

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Sämtliche Non-public-Banking-Information aus September und Oktober 2023

Von admin