Der umsatzstärkste Quick-Meals-Konzern der Welt hat am letzten Donnerstag seine Quartalszahlen vorgestellt. Der Umsatz übertraf zwar die Analystenschätzungen, sank aber im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,3 Prozent. Dennoch zog der Kurs der McDonald’s Aktie nach den Quartalszahlen um 3,3 Prozent an.
Warum ist der Aktienkurs dennoch gestiegen und ist die Erfolgsstory von McDonald’s auch in einem inflationären Umfeld intakt? Und wie schlägt sich McDonald’s gegenüber dem Quick-Meals-Konzern Restaurant Manufacturers, welcher unter anderem den härtesten Kontrahenten „Burger King“ im Portfolio hat? Die Antworten erfährst du in diesem Earnings-Replace.
An diesen Kennzahlen wird McDonald’s gemessen
Wie erfolgreich lief das operative Geschäft von McDonald’s im letzten Quartal. Das beurteilen wir anhand der hier vorgestellten zentralen Erfolgskennzahlen, den sogenannten Key Efficiency Indicators.
Die zentralen Key Efficiency Indicators von McDonald’s sind der Umsatz, die operative Marge, der Gewinn professional Aktie (EPS) und die Dividende professional Aktie. Außerdem spielen für das Unternehmenswachstum unternehmensspezifische Kennzahlen wie das organische Wachstum und die Anzahl der Shops eine maßgebliche Rolle. Das organische Wachstum betrachtet den systemweiten Umsatz (Identical Retailer Gross sales), der neben den selbstbetriebenen Eating places auch den Umsatz der franchisegeführten Eating places von McDonald’s berücksichtigt. Je höher der Umsatz der Franchisenehmer ist, desto höher fallen für McDonald‘s die prozentual vereinbarten Franchise-Einnahmen aus. Es werden 93 Prozent der McDonald’s-Eating places von Franchisenehmern betrieben.
Der Quartalsumsatz ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,3 Prozent auf knapp 5,9 Milliarden USD gesunken, übertraf aber die Erwartungen der Analysten, die im Schnitt einen Umsatzrückgang von etwa 8,3 Prozent prognostizierten. Der starke US-Greenback belastet das Geschäft, denn etwa 62 Prozent der Umsätze erzielt McDonald’s außerhalb der USA. Bereinigt um den negativen Währungseffekt ist der Umsatz sogar um zwei Prozent gewachsen. Außerdem schwächte die Aufgabe des Russlands-Geschäfts den Quartalsumsatz im Vergleich zum Vorjahr um etwa sieben Prozentpunkte.
Wer einen Blick auf die Umsätze der Geschäfts-Segmente wirft, stellt einen starken Umsatzeinbruch in Höhe von 18 Prozent bei den selbst-betriebenen Eating places fest.
Diesen Einbruch erklärt das Administration über den hohen Anteil an selbst-betriebenen Eating places außerhalb der USA, die durch Aufwertung des US-{Dollars} belastet wurden. Außerdem wurde der Russland-Markt überwiegend durch selbstbetriebene Eating places von McDonald’s bedient, deren Filialumsätze nun nicht mehr in die Bilanz einfließen.
Das organische Wachstum des systemweiten Umsatzes konnte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,5 Prozent zulegen und deutlich die Analystenschätzungen schlagen, die nur ein Wachstum von 5,8 Prozent prognostizierten. McDonald’s ist dank Preiserhöhungen in der Lage die systemweiten Umsätze von Quartal zu Quartal zu steigern. So sind beispielsweise die Verkaufspreise in den USA im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt um über zehn Prozent gestiegen. Trotz höherer Preise ist laut Angaben des Managements die Anzahl der McDonald’s Kunden gestiegen. Leider wissen wir nicht, ob die Kunden aufgrund der gesunkenen Kaufkraft eher zu preisgünstigeren Produkten und Menüs tendieren.
„[…]despite the fact that we’re pushing by means of pricing, the buyer is tolerating it nicely.“, Chris Kempczinski, CEO, Q3 2022 Earnings Name
Laut dem CEO Chris Kempczinski ist trotz aller makro-ökonomischen Widerstände das organische Wachstum mit einem einhergehenden Ausbau des Marktanteils ein Zeichen der Überlegenheit des Geschäftsmodells von McDonald’s auch – oder besonders – in Zeiten der Krise.
„World comp gross sales had been up almost 10% and most of our main markets are rising share which supplies us confidence that we’re working from a place of energy even throughout tough instances.“, Chris Kempczinski, CEO, Q3 2022 Earnings Name
Zum Ende des abgelaufenen Quartals vermeldete McDonald’s weltweit 39.980 selbstbetriebene Eating places und Franchise-Eating places. Das Filial-Wachstum hatte im vorletzten Quartal einen herben Dämpfer erlitten, denn durch das abgestoßene Russland-Geschäft hatte McDonald’s auf einen Schlag rund 850 Eating places verloren, was aber als ein Einmaleffekt einzuordnen ist. Zuvor hat das Wachstum der Filialen ab dem zweiten Quartal 2021 stark angezogen. Aktuell liegt die Anzahl der Eating places wieder knapp über dem Vorjahresniveau und ist zum Vorquartal um 0,7 Prozent gestiegen, was letztlich 284 hinzugekommenen Eating places entspricht.
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