In unserem „Banken-IT“-Ticker widmen wir uns nicht nur den IT-Themen der Institute selber – sondern schauen auch, was in ihrem Umfeld (additionally etwa bei Atruvia, Finanz Informatik und sonstigen Dienstleistern) passiert.
Hier der Ticker für Februar, März und April 2024:
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Das mögliche Ende von Video-Ident – und die möglichen Folgen für Banken und Fintechs
Es ist nur ein Referenten-Entwurf. Aber der hat es in sich. Denn die potenziellen Folgen sind immens. Für Banken und Dealer, deren Onboarding-Kosten deutlich sinken könnten. Aber auch für die großen KYC-Fintechs. Denn denen drohen umgekehrt entsprechend niedrigere Umsätze. Doch der Reihe nach: Das hierzulande vorherrschende Identifikations-Verfahren bei der digitalen Kontoeröffnung ist das Video-Ident. Etliche Banken, Sparkassen, Retail-Dealer und sonstige B2C-Participant verlassen sich dabei auf die Dienste der beiden Marktführer IDnow (München) und WebID (Berlin). Entsprechend kräftig sind die beiden Fintechs in den letzten Jahren gewachsen. IDnow kam – nach diversen Übernahmen – im Geschäftsjahr 2022 auf Umsätze von rund 67 Mio. Euro; bei WebID waren es 33 Mio. Euro. Nach Angaben von Marktkennern stellen die Identification-Anbieter dabei für jede durchgeführte Identifikation irgendwas um die 7-8 Euro in Rechnung. In dem besagten Referentenentwurf des BMF geht es nun darum, neben der Video-Telefonie auch andere, weitgehend automatisierte (und damit billigere) ID-Verfahren zuzulassen. In anderen Ländern sind solche Verfahren längst üblich, hierzulande conflict der Gesetzgeber bislang vorsichtiger. Ändert sich das nun? Noch ist aus dem Entwurf kein Gesetz geworden. Und am Ende wird es, wie immer, um Particulars gehen: Wird sich die Politik wirklich zur Zulassung vollautomatisierter Verfahren durchringen (laut Entwurf sollen diese zumindest „erprobt“ werden)? Oder läuft’s letztlich auf eine teilautomatisierte Identifikation mithilfe der On-line-Ausweisfunktion (eID) hinaus? In letzterem Fall wäre die vermeintliche Revolution wohl eher ein Revolutiönchen (siehe Anfang Januar die Debatte um den „PIN-Rücksetzdienst“). Jedenfalls: In der Fintech-Branche ist die Aufregung groß. Neue Anbieter (z.B. Nect und Signicat) laufen sich heat, während WebID und IDnow ihre Pfründe verteidigen wollen. Unsere Kollegen von Finance Ahead zeichnen heute Früh das Lagebild: Finance Fwd
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Exklusiv: Migration zur Atruvia wird für Sparda-Banken zum Drahtseil-Akt
Über das missglückte Kernbanken-Abenteuer der Sparda-Banken haben wir ja oft genug berichtet. Und eigentlich konnte man meinen, die Luft sei jetzt auch raus aus der Geschichte. Schließlich hatten sich die Spardas West, München, Baden-Württemberg, Augsburg, Nürnberg, Ostbayern und Hessen letztes Jahr für den harten Schnitt entschieden: Projektabbruch. Wechsel zur Atruvia. Ein Ende mit Schrecken. Aber wenigstens kalkulierbar. Siehe das Beispiel der Ostbayern, die als erste dran waren mit der Migration und neulich (ohne dass man von größeren Friktionen gehört hätte) stolz berichten durften: „Ein großer Meilenstein ist erreicht: Wir haben unseren IT-Wechsel technisch erfolgreich vollzogen.“ Nun ist es aber so, dass zumindest einige Sparda-Banken jenseits der Core-Banking-Nummer ja auch noch ein weiteres großes Projekt am Laufen hatten – nämlich die Einführung einer neuen Banking-App namens „TEO“. Und nur noch mal zur Erinnerung: Zumindest bei den Spardas München, Nürnberg und Augsburg conflict der Glauben an „TEO“ (oder vielleicht auch einfach nur der eigene Fatalismus) derart groß, dass man sich seinerzeit entschied, die alte Sparda-App abzuschalten und die Kunden zum Umzug auf „TEO“ zu zwingen. Die Sache ist nun aber die, dass die abgeklemmte alte App ausgerechnet von jener Atruvia kam, auf deren IT-Systeme man nun migriert. Womit sich jetzt die Frage stellt, was denn nun aus der „TEO-App“ wird. Um es kurz zu machen: An diesem Wochenende hat nach Finanz-Szene-Informationen die erste der „TEO-App-Spardas“ ihren Kernbanken-Wechsel vollzogen. Und plötzlich zeigt sich – die Geschichte geht gerade erst los. Kundenseitig. Finanziell. Und überhaupt. Hier das neue Lagebild: FS Premium
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Kurz getickert
- Als erste jener sieben Sparda-Banken, deren eigenes Kernbanken-Projekt gescheitert conflict, hat die Sparda Ostbayern die Migration zur Atruvia vollzogen. Interessantes Element für die Cost-Connaisseure: Zur Angebotspalette gehört sogleich auch Apple Pay (through Mastercard).
- Die Finanz Informatik (additionally der IT-Dienstleister der Sparkassen) schwenkt ein ins Chat-GPT-Zeitalter – und will alle rund 350 Sparkassen hierzulande von Sommer an mit einem selbstentwickelten generativen Chatbot ausstatten (HB/Paywall)
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Exklusiv: Mambu knackt 100-Mio.-€-Marke – und hat noch weit mehr Erträge sicher
Als eines von bislang ganz wenigen deutschen Fintechs hat Mambu die Umsatz-Marke von 100 Mio. Euro geknackt – womöglich schon 2022, ganz sicher aber 2023 (da sollte der Berliner Core-Banking-Spezialist sogar schon deutlich über diesem Wert gelegen haben). „Finanz-Szene“ stützt sich bei dieser Einschätzung unter anderem auf eine testierte, vorläufige Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum von Januar bis Oktober 2022. Allein in diesen zehn Monaten erwirtschaftete Mambu demnach Erträge von knapp 80 Mio. Euro – hochgerechnet aufs Gesamtjahr additionally an die 100 Mio. Euro. Zur Einordnung: Von den nach 2010 gegründeten deutschen Finanz-Startups erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2022 laut unseren Berechnungen ansonsten nur SumUp, N26, Commerce Republic und (dank der Übernahme des britischen Wettbewerbers Contis) die Solarisbank bereits dreistellige Umsätze. Mambu dürfte ertragsseitig additionally in jedem Fall zu den High-5 unter den hiesigen Fintechs gehören. Wirklich überraschend kommt diese Diagnose natürlich nicht. Schließlich conflict der Software program-Spezialist bei einer 235 Mio. Euro schweren Finanzierungsrunde im Dezember 2021 mit satten 5 Mrd. Euro bewertet worden (ähnlich hoch wie Commerce Republic im gleichen Jahr) – und hatte seinen Investoren damals bereits steil ansteigende KPIs in Aussicht gestellt. Was die Frage aufwirft: Wo steht Mambu gemessen an den ursprünglich geschürten Erwartungen? Welches Ertragswachstum deutet sich für die nächsten Jahre an? Und was macht die Profitabilität? Hier unsere exklusiven Informationen: FS Premium
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Besitzerwechsel bei einem der größten deutschen Banken-IT-Dienstleister
Wer sich nicht nur für Banken, sondern genauso für deren IT-Dienstleister interessiert – der kam in den vergangenen Tagen fürwahr auf seine Kosten. Zu bestaunen conflict beispielsweise eine spektakuläre Hedge-Fonds-Attacke auf den Schweizer Core-Banking-Anbieter Temenos (dessen Deutschland-Tochter übrigens in den letzten Jahren signifikant an Umsatz und Profitabilität eingebüßt hat – aber das nur nebenbei). Dann wurde der Verkauf eines weiteren eidgenössischen „Financial institution-IT“-Spezialisten vermeldet, nämlich Crealogix, hierzulande, so weit wir das mitbekommen, unter anderem als Frontend-Optimierer für die DKB unterwegs. Ein dritter Schauplatz conflict Düsseldorf, wo die Apobank (wie in unserem „Banken-IT“-Ticker bereits protokolliert) schon wieder den Austausch eines zentralen Technologie-Dienstleisters vermeldete. Und dann wurde am Freitag auch noch offiziell bestätigt, was wir ja schon mehrmals (etwa hier) geschrieben hatten – nämlich dass als nächste Privatbank nun auch M.M. Warburg zur Atruvia wechselt, additionally zum zentralen IT-Dienstleister des genossenschaftlichen Bankensektors (wobei die Migration wie befürchtet erst 2026 vollzogen wird, so ist das halt, wenn man als Financial institution jetzt sogar Wartemarken ziehen muss, wenn man bei einem der bevorzugten Kernbank-Anbieter an die Reihe kommen will). Äh, sonst noch was? Ach ja: Und dann bekommt, ohne dass es öffentlich groß wahrgenommen wäre, auch noch einer der größten „Financial institution-IT“-Dienstleister hierzulande einen neuen Besitzer. Wir haben übers Wochenende versucht, den Fall so intestine es geht auszuleuchten: FS Premium
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Apobank wechselt schon wieder einen IT-Dienstleister aus
Die Apobank nimmt den nächsten gravierenden Einschnitt in ihrem IT-Setup vor. Dazu muss man wissen: Als die Düsseldorfer vor ein paar Jahren beschlossen, auf das Kernbankensystem von Avaloq zu wechseln, wurde parallel ein „langfristiger Vertrag“ mit dem US-Dienstleister „DXC Expertise“ geschlossen. Dieser sollte „die digitale Transformation des Geschäftsbetriebs beschleunigen“ und wurde dabei als optimale Ergänzung zu Avaloq gelobt. Nun indes: Sind die Amerikaner raus – und überträgt die Apobank „alle Dienstleistungen rund um den Betrieb der IT-Infrastruktur“ auf die indische Firma „HCL Tech“, wie es in einer Mitteilung heißt. Falls es nun bei Ihnen klingeln sollte, liebe Leserinnen und Leser: Genau, das ist jene Firma, mit der die Apobank seit 2021 auf Joint-Enterprise-Foundation einen weiteren IT-Supplier namens „gbs IT“ unterhält (dabei handelt es sich wiederum um die einstige, gemeinsam von Apobank und Atruvia betriebene „gbs Gesellschaft für Bankensysteme“).
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Accomplice-Weblog
Wie Banken mit vorhandenen Daten ihre digitalen Prozesse verbessern: Quick alle Banken leiden unter ineffizienten Arbeitsabläufen – insbesondere im Kreditgeschäft. Mit der Erfassung und Analyse von IT-Prozessdaten lassen sich Verzögerungen zum Beispiel bei der Bearbeitung von Darlehensanträgen bekämpfen. Erfahren Sie in unserem heutigen Accomplice-Weblog, wie dieses sogenannte „Course of Mining“ funktioniert: Finanz-Szene (frei zugänglich)
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Commerzbank tauscht IT-Vorstand Oliveri del Castillo-Schulz aus
Die Commerzbank sucht nach nur drei Jahren schon wieder einen IT-Vorstand. Wie am Donnerstag zunächst das „Handelsblatt“ (Paywall) berichtete, wird die Frankfurter Großbank den im September auslaufenden Vertrag von COO Jörg Oliveri del Castillo-Schulz nicht verlängern, es sei stattdessen ein „geordneter Nachfolgeprozess“ gestartet worden. Damit scheitert binnen weniger Jahre bereits der zweite hochrangige Supervisor an der Modernisierung der Commerzbank-IT und der dazugehörigen Dienstleisterstruktur.
Vorgänger Jörg Hessenmüller musste im Oktober 2021 den Posten als IT-Vorstand räumen, nachdem die fehlgeschlagene Auslagerung der Wertpapierabwicklung an die britische Großbank HSBC eine Abschreibung von rund 200 Mio. Euro nach sich gezogen hatte (siehe hier). Der frühere IKB-Vorstand Oliveri del Castillo-Schulz übernahm eine veraltete Infrastruktur, für deren Modernisierung Kosten von mehreren hundert Millionen Euro veranschlagt werden. Auch die Probleme mit den Dienstleistern rissen nicht ab – und kumulierten im vergangenen November zunächst in einem „Kontenraub“, für den die Commerzbank letztendlich den Financial institution-Verlag als Dienstleister verantwortlich machte (siehe -> „Wird der Financial institution-Verlag den Karten-GAU bei der Commerzbank überleben?“), und nur wenige Tage später in massenhaften Fehlbuchungen an Geldautomaten (Schuld daran laut Coba: ein Dienstleister). Und so übergibt der scheidende IT-Vorstand seinem noch nicht benannten Nachfolger (oder seiner Nachfolgerin) nun wieder das, was er seinerzeit erbte: eine Großbaustelle.
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Kurz getickert
- Der auch hierzulande aktive Schweizer Banken-IT-Spezialist Temenos sieht sich schweren Vorwürfen durch die Shortseller von „Hindenburg Analysis“ ausgesetzt – die Aktie crashte gestern um 30% (NZZ)
- Der Münchner Banken-Dienstleister Giesecke+Devrient stockt die Beteiligung am Schweizer Cost-Spezialisten Netcetera von 60% auf 95% auf.
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Sämtliche „Banken-IT“-Information von November 2023 bis Januar 2024