Makro-Ticker
In unserem Makro-Ticker behalten wir alle volkswirtschaftlichen und politischen Oberthemen im Blick, die das Geschäft unserer Banken und Fintechs beeinflussen.
Hier der Ticker für September 2024:
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Zinsrutsch lässt Neugeschäft in der privaten Baufinanzierung stark steigen
Das Neugeschäft mit der privaten Baufinanzierung hat im Juli kräftig zugelegt: Laut neuesten Notenbank-Daten vergaben Banken und Sparkassen neue Wohnbaukredite im Volumen von 19,5 Mrd. Euro. Das entspricht nicht nur einem Plus von 19% zum Vormonat und sogar von 36% zum Vorjahresmonat – sondern ist auch der höchste Wert seit dem Zinswende-bedingten Crash im Spätsommer 2022. Eine mögliche Erklärung: Der Juli battle geprägt von einem deutlichen Zinsrutsch. So sank die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen (die typische Benchmark für Baufinanzierungen mit gleicher Laufzeit) von rund 2,6% auf nur intestine 2,2%. Zur groben Einordnung: Auf dem Höhepunkt des Baufi-Booms im März 2022 hatte das Neugeschäft kurzfristig satte 32,3 Mrd. Euro erreicht – der Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 von 21,5 Mrd. Euro professional Monat ist mit den Juli-Zahlen indes wieder zumindest temporär annähernd erreicht.
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Zins-Peak? Na und! Warum unsere Banken immer noch so verdammt intestine verdienen
Wie es gehen kann, haben wir gestern am Beispiel der DKB-Retailsparte gezeigt. Druck auf die Einlagen. Zinsaufwand rauf. Zinsmarge runter. Und schwupps, ist das H1-Ergebnis, verglichen mit dem Vorjahr, mal eben um 43% auf nur noch 127 Mio. Euro abgesackt. Ein geradezu lehrbuchhafter Effekt, wie wir ihn in den zurückliegenden zwölf Monaten wieder und wieder beschrieben oder zumindest beschworen haben (unsere entsprechende Normal-Formulierung lautete bekanntlich: “den Zins-Peak überschritten”). Die Sache ist nun aber: Schaut man auf die DKB als Ganzes, dann hat sie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres quick genauso viel Gewinn gemacht wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Und die BayernLB (additionally der Mutterkonzern der DKB) hat ihr Ergebnis sogar leicht ausgebaut, genauso wie die drei anderen großen Landesbanken, additionally die LBBW, die Helaba und die NordLB. Doch nicht nur die LB’s konnten ihr Gewinn-Niveau von Januar bis Juni erstaunlich intestine verteidigen – auf etliche Wettbewerber (Commerzbank, ING Diba, HVB, um nur drei zu nennen) trifft dasselbe zu. Und hätte nicht die Deutsche Financial institution mal eben 1,5 Mrd. Euro für ihren Rechtsstreit mit den Ex-Aktionären der Postbank zurücklegen müssen, dann hätten die hiesigen Geldhäuser – oder jedenfalls die 15 Institute, die Zahlen zum Halbjahr vorgelegt haben – sogar mehr Gewinn gemacht als vor einem Jahr auf dem Höhepunkt des Zins-Booms. Nun scheint eins gewiss: Ewig wird die Hausse nicht anhalten, schon bald dürften die Ergebnisse sinken. Und doch erstaunt, wie lange unsere Banken diesen Punkt nun schon hinauszögern. Warum sind die Gewinne immer noch so verdammt hoch? Wir haben uns die 15 Banken ganz genau angeschaut: FS Premium
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Sämtliche Makro-Information aus Juli und August 2024