Die BASF Aktie notiert heute 54 Prozent unter ihrem historischen Höchststand. Auch mussten die Aktionäre in den sauren Apfel beißen und eine Dividendenkürzung hinnehmen. Aber mit neuer Strategie und einem neuen CEO will der deutsche Chemiekonzern nun durchstarten und den Turnaround einläuten.
Wir haben einen genauen Blick auf die neue Strategie und die letzten Quartalszahlen geworfen und geben dir unsere Einschätzung ab, ob die BASF Aktie wirklich ein Turnaround-Kandidat ist.
Das Geschäftsmodell von BASF in aller Kürze
Der Slogan der BASF lautet „We create chemistry“ und fasst das Geschäftsmodell treffend zusammen. Der deutsche Chemiekonzern stellt chemische Produkte her, die in vielen Branchen gefragt sind. Von der Automobilindustrie über Landwirtschaft und Bauwirtschaft bis hin zur Kosmetik- und Lebensmittelindustrie. Als Badische Anilin & Soda Fabrik gegründet, blickt die BASF im kommenden Jahr auf eine 160-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Seit langem zählt sie zu den größten Chemieunternehmen weltweit. Rund 112.000 Mitarbeiter arbeiten in 90 Ländern für den Konzern. Eine Besonderheit sind die Verbundstandorte der BASF, die selbst in englischsprachigen Publikationen als „Verbund Websites“ bezeichnet werden. Diese großen, integrierten Standorte beherbergen viele Betriebe, die eng miteinander verbunden sind. Ein Produkt aus einem Betrieb dient als Rohstoff für den nächsten, und Nebenprodukte werden ebenfalls weiterverwendet. Auch die Abwärme eines Betriebs wird zur Beheizung eines anderen Betriebes genutzt. Der Verbund senkt die Abfüll- und Logistikkosten erheblich, da die meisten Produkte per Pipeline transportiert werden. Das Stammwerk in Ludwigshafen ist mit etwa 10 km² der größte Verbundstandort weltweit. Das entspricht rund 1.400 Fußballfeldern.
Die BASF unterteilt ihre Geschäftsaktivitäten in die Segmente Chemical substances, Supplies, Industrial Options, Floor Applied sciences, Diet & Care, Agricultural Options und Andere.
Floor Applied sciences ist das größte Section mit einem Jahresumsatz von rund 16 Milliarden Euro. Das Section trug im Jahr 2023 zu 23,5 Prozent zum Konzernumsatz bei und umfasst chemische Lösungen für Oberflächen, darunter Autolacke und Katalysatoren.
Supplies ist das zweitgrößte Section mit einem Jahresumsatz von 14 Milliarden Euro, was 20,5 Prozent des Konzernumsatzes entspricht. Das Portfolio umfasst moderne Werkstoffe und deren Vorprodukte wie Isocyanate und Polyamide.
Die Segmente Chemical substances und Agricultural Options erzielten jeweils einen Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Euro und liegen damit auf Platz drei im Umsatzranking. Das Section Chemical substances versorgt andere Segmente und externe Kunden mit Basischemikalien und Zwischenprodukten. Agricultural Options beliefert Kunden mit Saatgut, Produkten zur Saatgutbehandlung sowie biologischen und chemischen Pflanzenschutzmitteln. Beide Segmente tragen jeweils rund 15 Prozent zum Konzernumsatz bei.
Industrial Options erzielte einen Jahresumsatz von 8 Milliarden Euro und trug zu 11,6 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Die Produktpalette reicht von Polymerdispersionen, Harzen und Additiven bis hin zu Elektronikmaterialien und Antioxidantien und wird in zahlreichen Branchen eingesetzt.
Diet & Care ist mit einem Jahresumsatz von rund 7 Milliarden Euro das umsatzkleinste ausgewiesene Section und macht etwa 10 Prozent des Jahresumsatzes aus. Dieses Section produziert Inhaltsstoffe für Konsumgüter im Lebensmittelbereich sowie für Reinigungsmittel und Körperpflege.
Der europäische Heimatmarkt steuert einen Umsatz von rund 28 Milliarden Euro bei und macht 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Nordamerika, einschließlich der USA, erzielt 19 Milliarden Euro und trägt zu 27,6 Prozent zum Jahresumsatz bei. Asien, inklusive China, folgt mit 17 Milliarden Euro, was etwa 25 Prozent des Konzernumsatzes entspricht. Südamerika, Afrika und der Mittlere Osten bilden eine Area, die mit 5 Milliarden Euro einen Umsatzanteil von 7,4 Prozent erwirtschaftet.
Der Qualitätscheck zeigt die hohe Schwankungsbreite des Gewinns und des Cashflows. Diese Schwankungen sind charakteristisch für zyklische Unternehmen. Diese unterliegen im Verlauf einer schwächelnden Konjunktur erheblichen Gewinneinbrüchen.
In den letzten 10 Jahren erzielte die BASF Aktie eine enttäuschende Rendite. Der Aktienkurs fiel in diesem Zeitraum um knapp 36 Prozent. Immerhin sorgten die ausgeschütteten Dividenden für einen positiven Whole Return von 10 Prozent. Dennoch bleibt die Rendite für ein zehnjähriges Funding unbefriedigend.
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