So.. Juni 15th, 2025


Der japanische Aktienmarkt bietet viele erstklassige Aktien mit langfristigem Renditepotenzial. In diesem Japan-Particular erfahrt ihr, was den Wirtschaftsraum Japan ausmacht und welche chancenreichen Aktien das Land zu bieten hat. Insgesamt finden sich knapp 500 japanische Aktien im Aktienfinder und warten nur darauf, von euch entdeckt zu werden.

Ich bin der Analyst der monatlich erscheinenden Serie „Kaufenswerte Aktien“ und warfare kürzlich in Japan unterwegs. Bei meiner mehrwöchigen Reise durch die Städte Tokyo, Fuji, Kyoto und Osaka konnte ich zahlreiche Eindrücke gewinnen, von denen ich als Investor in den japanischen Aktienmarkt profitiere und die ich nun mit euch teilen möchte. Dabei analysieren wir drei Qualitätsaktien und beurteilen ihr aktuelles Renditepotenzial.

Der japanische Aktienmarkt im Wandel

Der japanische Leitindex Nikkei 225 brauchte mehr als dreißig Jahre, um im Jahr 2024 seine alten Allzeithochs vom Ende der 1980er-Jahre wieder zu erklimmen. Doch auf dieses Allzeithoch folgte im Sommer 2024 einer der rasantesten Einbrüche um rund 20 Prozent. Grund dafür warfare eine Kehrtwende der Geldpolitik der Financial institution of Japan mit Auswirkungen auf alle Märkte der Welt, wie wir später noch sehen werden. Doch diese Angst währte nicht lange und japanische Aktien erholten sich rasch. Der Index ist im historischen Vergleich mit einem KGV von 23 derzeit leicht überbewertet, dabei aber noch immer wesentlich günstiger als der US-amerikanische S&P 500 mit einem KGV von 27 oder der MSCI World mit einem KGV von 30.


Wie viele Länderindizes ist auch der japanische Nikkei 225 im historischen Durchschnitt inzwischen leicht überbewertet.
Wie viele Länderindizes ist auch der japanische Nikkei 225 im historischen Durchschnitt inzwischen leicht überbewertet.

Trotz der überdurchschnittlichen Indexbewertung birgt Japan jede Menge chancenreicher Qualitätsaktien. Insgesamt analysiert der Aktienfinder 491 japanische Aktien, wovon 107 erst diese Woche neu hinzugekommen sind. Und auch im Rahmen unseres Börsenbriefs haben wir bereits mehrmals vielversprechende japanische Qualitätsaktien vorgestellt. Dazu gehören die Aktien des Getränkekonzerns Asahi Group Holdings, dessen Bier ich mir auf meiner Reise nicht entgehen ließ, sowie die Aktien des Telekom-Konzerns KDDI mit einer annualisierten Rendite von elf Prozent in JPY seit unserer Analyse. In unserer monatlichen Artikelserie „Kaufenswerten Aktien“ haben wir inzwischen bereits fünfmal japanische Qualitätsaktien analysiert.

In dieser Ausgabe blicken wir neben Nintendo – einer der aktuell wohl worldwide meistdiskutierten japanischen Aktien – auch auf zwei weitere chancenreiche Aktien aus Japan. Von der letzten der drei habt ihr wahrscheinlich noch nie gehört. Doch zuvor werfen wir einen kompakten Blick auf die aktuelle Wirtschaftslage des Landes.


Während meines Aufenthalts in Tokyo habe ich das heimische Asahi Bier probiert. In den japanischen Getränkekonzern mit Brauereien in Europa bin ich auch selbst investiert. (Eigene Aufnahmen)
Während meines Aufenthalts in Tokyo habe ich das heimische Asahi Bier probiert. In den japanischen Getränkekonzern mit Brauereien in Europa bin ich auch selbst investiert. (Eigene Aufnahmen)

Japan wird von Indien überholt

Seit wenigen Tagen ist Japan offiziell gemessen am BIP (Bruttoinlandsprodukt) nicht mehr die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Stattdessen hat Indien mit seinem rasanten Wachstum nun diesen Platz eingenommen und Japan auf den fünften Platz verdrängt. Bei Indien macht es mit knapp 1,5 Milliarden Einwohnern jedoch die Menge an Menschen aus, denn Indiens BIP professional Kopf liegt mit 2.880 USD noch immer weit unter dem weltweiten Durchschnitt von 18.190 USD. Japans nur rund 123 Millionen Einwohner erwirtschaften dagegen mit 33.960 USD ein deutlich höheres BIP professional Kopf. Im globalen Vergleich trägt additionally jeder Einwohner aus Japan weiterhin überdurchschnittlich viel zur Wirtschaftsleistung bei. Das Drawback liegt jedoch in der zahlenmäßigen Bevölkerungsentwicklung.


Indien hat Japan gemessen am BIP überholt.

Denn Japans Bevölkerung schrumpft seit Jahren mit einer Geburtenrate von unter 1,2, während für den zahlenmäßigen Erhalt der Bevölkerung eine Geburtenrate von etwa 2,1 nötig wäre. Dazu kommt die Alterung der Gesellschaft, denn Japaner genießen eine der höchsten Lebenserwartungen weltweit. All dies schlägt sich in einem langfristig stagnierenden bis rückläufigen BIP und geringen Inflationsraten nieder. Die Gründe für den demographischen Wandel sind vielfältig und komplex. Wir werden sie hier aber nicht näher behandeln, um beim Thema zu bleiben.

Im ersten Quartal 2025 warfare Japans Wirtschaft im Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von 0,2 Prozent leicht rückläufig und im Vergleich zum Vorquartal stagnierend. Unsicherheiten rund um Trump-Zölle belasteten unter anderem den Export.


Japans Wirtschaft stagniert oder schrumpft seit zwei Jahrzehnten bei geringer Inflation.
Japans Wirtschaft stagniert oder schrumpft seit drei Jahrzehnten bei geringer Inflation.

Licht und Schatten des Tourismus-Booms

Während der Tourismus in die USA aufgrund der angespannten politischen State of affairs allein im März um acht Prozent rückläufig warfare, erlebte Japan im ersten Quartal 2025 einen regelrechten Growth mit einem Plus von 23 Prozent. Dieses rasante Wachstum beim Tourismus trägt maßgeblich dazu bei, Japans BIP aufzufangen. Nicht zuletzt hat der langfristig gesehen günstige japanische Yen dazu beigetragen, das Land für internationale Touristen auch finanziell als Reiseziel attraktiver zu machen. Umgekehrt könnte ein wieder aufwertender Yen diese Dynamik bremsen.


Japan ist derzeit eine der gefragtesten Touristen-Destinationen.
Japan ist derzeit eine der gefragtesten Touristen-Destinationen.

Während meiner Reise habe ich die Japaner vor allem als besonders höflich, exakt sowie überwiegend ruhig und zurückhaltend wahrgenommen. Als Besucher habe ich das als äußerst angenehm empfunden und mich wohlgefühlt. Doch gerade die kulturell bedingte Neigung zur Perfektion und Stabilität sowie die damit einhergehende Risikoaversion könnten zu den wirtschaftlich stagnierenden vergangenen Jahrzehnten beigetragen haben. Dazu kommt eine sprachliche Barriere im internationalen Austausch, da sich weniger als ein Viertel der Japaner auf Englisch austauschen kann und es weniger als zehn Prozent fließend sprechen.

Die Touristenmassen, die nun additionally auf die so sorgsam bewahrte und teils zurückhaltende japanische Kultur treffen, sind für die ansässige Bevölkerung nicht nur ein Segen. So möchte die Regierung die Ströme des „Übertourismus“ inzwischen gezielt von Hotspots weglenken und umverteilen, oder regional erhöhte Tourismusabgaben einführen. Auch die Bewohner selbst ergreifen Maßnahmen, um den Touristenströmen auszuweichen. Bei meinen Reiseaufnahmen von Fuji über Kyoto bis Osaka musste ich mich besonders bemühen, um auf den Fotos keine Touristenmassen abzubilden.


Weitere Aufnahmen meiner Japan-Reise von links oben nach rechts unten: (1) Der stets pünktliche Shinkansen Hochgeschwindigkeitszug (280km/h) (2) Mount Fuji (3) Bamboo Forest Kyoto (4) Schrein in Kyoto (5) Osaka Castle (6) Dotonbori in Osaka.
Weitere Aufnahmen meiner Japan-Reise von hyperlinks oben nach rechts unten: (1) Der stets pünktliche Shinkansen Hochgeschwindigkeitszug (280km/h) (2) Mount Fuji (3) Bamboo Forest Kyoto (4) Schrein in Kyoto (5) Osaka Citadel (6) Dotonbori in Osaka.

Der Yen-Carry-Commerce crashte die Aktienmärkte

Trotz des Tourismus als einen der wirtschaftlich erfreulichsten Bereiche des Landes, ist der japanische Staatshaushalt seit langem defizitär. Mit einer Staatsschuldenrate von weit über 200 Prozent des BIP hat Japan eine der höchsten Verschuldungsquoten der Welt. Selbst die bereits sehr hohe Verschuldung der USA liegt mit „nur“ rund 123 Prozent des BIP deutlich niedriger.

Jahrelang trat die Financial institution of Japan als Käufer von Staats- und sogar Unternehmensanleihen auf, in der Hoffnung, durch gering gehaltene Kapitalmarktzinsen die Wirtschaft zu stimulieren. Obendrein blieb dadurch der Wert des japanischen Yen gering. Doch wegen der hohen Schulden schwindet allmählich das Vertrauen in Japans Tilgungsfähigkeit, sodass Investoren höhere Renditen für ihre Anleihen erwarten. Auch die Financial institution of Japan greift seit einiger Zeit weniger in den Markt ein. All dies hat zu steigenden Zinsen geführt, was wiederum den Wert des sonst so schwachen Yen zeitweise erhöht hat. Dadurch wurde das jahrelang gelebte Verhaltensmuster des „Yen-Carry-Commerce“ teilweise ausgehebelt, was auch zu dem kurzen globalen Aktiencrash im August 2024 geführt hat. Investoren hatten sich zuvor quasi zinslos in japanischen Yen verschuldet und dieses Geld höher verzinst im Ausland, wie zum Beispiel den USA, angelegt. Ein Muster, das nun gestört wurde.


Die gestiegenen Renditen und Zinsen in Japan sind ein globaler Game-Changer für den sogenannten „Yen-Carry-Trade“ mit noch unklarem Ausgang.
Die gestiegenen Renditen und Zinsen in Japan sind ein globaler Sport-Changer für den sogenannten „Yen-Carry-Commerce“ – mit noch unklarem Ausgang.

Mit diesem Kontext zur wirtschaftlichen State of affairs des Landes blicken wir nun aber auf zwei bekannte japanische Aktien sowie einen Geheimtipp aus dem Land der aufgehenden Sonne.

Meine Meinung ist keine Aufforderung zum unüberlegten Kauf. Bevor du eine Aktie kaufst, vergewissere dich, ob du meine Argumentation nachvollziehen kannst, analysiere die Aktie hinsichtlich Chancen und Risiken selbst, z.B. mit dem Aktienfinder, und stelle sicher, dass die Aktie zu deiner Anlagestrategie passt.

Japan-Aktie #1 – Die Swap 2 bricht Rekorde!

Acht Jahre nach dem Launch der erfolgreichen Nintendo Swap kam vergangene Woche endlich die lang ersehnte Nachfolgekonsole Nintendo Swap 2 auf den Markt. Mit der Konsole setzt Nintendo auf sein Gewinnerpferd und hat dieses verbessert, anstatt revolutionary Neuerungen zu wagen. Auch der hohe Konsolenpreis von rund 450 USD und 80 USD für das neue Mario Kart World Spiel wurden im Vorfeld kritisiert. Dennoch verkauft sich die Konsole wie warme Semmeln mit 3,5 Millionen Stück weltweit in nur vier Tagen, ist vielerorts ausverkauft und zählt zu den am schnellsten verkauften Konsolen aller Zeiten. Damit ist Nintendo auf bestem Weg, sein Ziel von 15 Millionen verkauften Einheiten im ersten Geschäftsjahr zu erreichen. Doch verspricht auch die Aktie noch Kurspotenzial?

Das ist das erfolgreiche Geschäftsmodell

Nintendos mit Abstand wichtigster Umsatzbringer warfare bislang die jeweils aktuelle Konsolengeneration mit ihren dazugehörigen Spielen. Dieses Phase machte in den letzten fünf Jahren durchschnittlich 95 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Doch auch die kleineren Segmente Mental Property (IP) und Different gewannen zunehmend an Bedeutung. So warfare der erste Tremendous Mario Bros. Movie im Jahr 2023 hinter Barbie der zweiterfolgreichste Kinofilm des Jahres. Das zeigt sich im grün dargestellten Phase unterhalb. Ein zweiter Teil ist bereits in Arbeit und soll 2026 erscheinen.


Nintendos kleinere Segmente wachsen auf niedrigem Niveau.

In diesem IP-Phase werden unter anderem auch Lizenzgebühren zusammengefasst. Diese vergibt Nintendo beispielsweise an Common, welche inzwischen drei Nintendo Themenparks innerhalb ihrer Common Studios betreiben. Der neueste hat erst vergangenen Monat innerhalb Orlando’s Epic Universe eröffnet, und jenen in Osaka habe ich auf meiner Japan-Reise selbst besucht.


Eigene Aufnahmen des Super Nintendo World innerhalb der Universal Studios in Osaka.
Eigene Aufnahmen des Tremendous Nintendo World innerhalb der Common Studios in Osaka.

Auch Nintendo-Outlets und Merchandise sind auf dem Vormarsch. Diese Umsätze sind in den oben gezeigten blauen Balken enthalten. Als echter Fan habe ich alle drei japanischen Nintendo-Shops aufgesucht. Es gibt sie aber inzwischen auch auf anderen Kontinenten, zum Beispiel in Paris oder New York.


Eigene Aufnahmen des Nintendo Flagship Stores in Kyoto.
Eigene Aufnahmen des Nintendo Flagship Shops in Kyoto.

Die Aktie im Qualitätscheck

Im Aktienfinder Qualitätscheck werden anhand der Gewinnentwicklung die Konsolen-Zyklen deutlich sichtbar. So zeigen sich der Erfolg der Handheld Nintendo DS Konsolen und der Wii bis Ende der 2000er Jahre, als Schwächephase die gefloppte Wii U in der ersten Hälfte der 2010er Jahre, sowie der Growth der Nintendo Swap in den späteren 2010er Jahren bis vor Kurzem. Die Swap 2 soll den bereits deutlich spürbaren Abschwung der ersten Swap Technology wieder auffangen und neuen Auftrieb bringen. Ein wesentlicher Teil von Nintendos Eigenkapitalwert sind die stets hohen Money-Reserven ohne nennenswerte Verschuldung, was dem Konzern in der zuletzt abkühlenden Geschäftsphase sogar hohe Zinseinnahmen einbrachte.


Der Nintendo Qualitätscheck im Aktienfinder
Der Nintendo Qualitätscheck im Aktienfinder

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Von admin