Nach dem Fall der SVB traf es mit der CS eine systemrelevante Großbank, die solche Probleme gar nicht hatte. Gab es dennoch einen Zusammenhang?
Einen Zusammenhang gab es vielleicht dadurch, dass es wegen der SVB Unsicherheit im Markt gab und er sensibler reagierte auf unfavourable Nachrichten. Aber die CS ist ein anderer Fall. Hier haben wir eine Financial institution, die schon jahrelanges Missmanagement betrieben hat. Es gab Fehler im Risikomanagement, Compliance-Fehler und letztlich auch strategische Fehler. Man hat wohl sehr lange am Investmentbanking festgehalten, wo man sehr riskante Geschäfte mit teils hohen Verlusten gemacht hat.
Lesen Sie auch: Das Risiko einer Bankenkrise steigt
Notenbanken und Regierungen haben schnell reagiert: Die CS wurde mit der UBS zwangsfusioniert, bei den US-Banken garantierte die Regierung die Einlagen. Waren diese Reaktionen richtig?
Was wirklich wichtig conflict und was man auch aus der Finanzkrise 2008 gelernt hat, ist: Dass es wichtig ist, schnell einzugreifen. Das hat man getan. Dass es notwendig ist, sieht man jetzt auch in den USA. Die First Republic Financial institution ist die nächste Regionalbank, die auf der Kippe steht. Da setzt man wirklich alles daran, das Vertrauen wiederherzustellen: Indem man etwa die Wetten gegen diese Financial institution begrenzt, um den Einlagenabzug zu verhindern. Das kann letztlich nur die Politik mit ihrer Macht und Kraft.