Ein Depotübertrag steht früher oder später bei jedem Anleger an. Die Gründe dafür können vielfältig sein. In diesem Artikel gehen wir auf alles Wichtige ein und erklären dir, wie du fehlerfrei dein Depot überträgst.
Gründe für einen Depotübertrag
Ein Depotwechsel kann für Dich aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. Besonders wenn Du bei Deinem aktuellen Anbieter hohe Gebühren zahlst, beispielsweise bei Filialbanken, schmälert das Deine Rendite erheblich. Durch einen Wechsel zu einem kostengünstigeren Anbieter kannst Du langfristig viel Geld sparen.
Prämien für Neukunden
Viele Depotanbieter locken Neukunden mit Prämien wie Gratisaktien oder Geldboni. Diese Angebote können verlockend sein, doch solltest Du die Bedingungen genau prüfen. Oft musst Du innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine Einzahlung tätigen oder Wertpapiere kaufen, um die Prämie zu erhalten. Zudem gilt: Prämien wie Gratisaktien müssen versteuert werden, da sie als sonstiges Einkommen zählen.
Bessere Konditionen
Wichtiger als die Prämie sind jedoch die langfristigen Konditionen des neuen Depots. Ein Wechsel nur wegen einer kurzfristigen Prämie ist selten lohnenswert, wenn die laufenden Gebühren des neuen Anbieters höher sind.
Daher ist ein gründlicher Depot-Vergleich ein Muss vor jedem Depotübertrag. Du möchtest vermutlich nicht jedes Jahr dein Depot wechseln, daher ist es intestine investierte Zeit in die Recherche nach dem passenden Depot mit langfristig attraktiven Konditionen für dich.
Deine Depotbank stellt den Betrieb ein
Ein weiterer, wenn auch seltener Grund, ist das deine Depotbank den Betrieb einstellt. Mich persönlich hat es getroffen, denn einer meiner bisherigen Depotanbieter stellt tatsächlich den Betrieb ein. Ich habe hier darüber berichtet: Onvista Financial institution Various: Was Kunden jetzt wissen müssen
Wertpapiere ins neue Depot übertragen
Wenn Du zu einem neuen Anbieter wechseln möchtest, kannst Du Deine bestehenden Wertpapiere wie Aktien, Fonds oder ETFs problemlos in das neue Depot übertragen lassen. Dabei hast Du oft die Möglichkeit, Dein altes Depot gleich zu kündigen, sofern Du keine Wertpapiere dort zurücklässt.
Auch wenn Du mehrere Depots führst, kannst Du einzelne Wertpapiere zwischen diesen verschieben. Beachte jedoch, dass der Übertrag einige Wochen dauern kann und Du während dieser Zeit keinen Zugriff auf die übertragenen Wertpapiere hast.
Welche Wertpapiere kannst Du übertragen?
Deine alte Financial institution ist gesetzlich verpflichtet, Deine Wertpapiere auf Wunsch herauszugeben. Allerdings muss der neue Anbieter nicht jedes Wertpapier annehmen. Die meisten Banken und Dealer akzeptieren alle Wertpapiere, die bei ihnen gehandelt werden können.
Es ist daher sinnvoll, vor dem Wechsel zu prüfen, ob Deine Wertpapiere beim neuen Anbieter handelbar sind. Solltest Du bestimmte Papiere nicht übertragen können, hast Du die Wahl, sie im alten Depot zu belassen oder zu verkaufen.
Wenn Du Wertpapiere besitzt, die Du bald verkaufen möchtest, solltest Du sie nicht übertragen, da der Depotwechsel mehrere Wochen dauern kann.
Bruchstücke von Wertpapieren
Bruchstücke von Wertpapieren, die durch Sparpläne entstehen, lassen sich nicht in ein neues Depot übertragen. Diese musst Du entweder vor dem Übertrag verkaufen oder sie im alten Depot belassen, um sie später zu veräußern.
Bruchstücke entstehen beispielsweise, wenn Du regelmäßig in einen ETF per Sparplan investierst und dabei anteilig Stücke erwirbst. Diese Anteile sind nicht frei handelbar und können daher nur direkt über den Anbieter verkauft werden.
Was kostet der Depotwechsel?
In der Regel ist ein Depotwechsel kostenlos. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Banken für die Übertragung von Wertpapieren keine Gebühren verlangen dürfen. Es gibt jedoch Ausnahmen, etwa wenn der neue Anbieter Gebühren weitergibt, die ihm von Dritten, wie Verwahrstellen, in Rechnung gestellt werden. Solche Kosten treten selten auf, aber es lohnt sich, vor dem Wechsel nachzufragen, insbesondere wenn Du viele spezielle Wertpapiere besitzt.
Wenn Du Dein Depot zu einer ausländischen Financial institution oder von einer solchen weg überträgst, können je nach den dortigen Regelungen Gebühren anfallen.
Wie lange dauert die Depotübertragung?
Der Depotübertrag kann mehrere Wochen dauern, abhängig von verschiedenen Faktoren. Damit es möglichst schnell geht, solltest Du sicherstellen, dass alle Angaben in Deinem Wechselantrag korrekt sind und dass die Wertpapiere beim neuen Anbieter handelbar sind.
In Deutschland ist der Prozess des Depotübertrags noch wenig digitalisiert, weshalb Verzögerungen möglich sind. Einige Banken verwenden sogar noch Faxe, um den Übertrag zu kommunizieren. Auch der Lagerort Deiner Wertpapiere, meist bei spezialisierten Verwahrstellen, kann die Dauer beeinflussen. Wenn Deine Wertpapiere über verschiedene Verwahrstellen verteilt sind, kann sich der Prozess verlängern.
Steuerliche Aspekte beim Depotübertrag
Beim Depotübertrag fallen keine Steuern an, da sich nur der Lagerort Deiner Wertpapiere ändert. Es ist jedoch wichtig, dass die steuerlichen Einstandskurse korrekt übertragen werden. Diese Kurse ergeben sich aus dem Kaufpreis und den Ordergebühren. Falls die Einstandskurse falsch übertragen werden, kann es passieren, dass Du zu viel Steuern zahlst. Bei falschen Einstandskursen solltest Du unbedingt den Kundenservice kontaktieren und die korrekten Daten nachtragen lassen.
Bevor Du den Übertrag beauftragst, sichere Dir unbedingt alle Kaufabrechnungen Deiner Wertpapiere. Nach der Kündigung Deines alten Depots hast Du oft keinen Zugriff mehr auf diese Dokumente, die Du jedoch für die korrekte Steuerberechnung benötigst.
Das nicht vergessen, beim Depotübertrag! [Checkliste]
Damit Dein Depotwechsel reibungslos abläuft, solltest Du einige Schritte beachten:
- Prüfen, welche Wertpapiere übertragbar sind: Bevor Du Dein neues Depot eröffnest, prüfe, ob Deine Wertpapiere dorthin übertragen werden können. Viele Banken bieten dafür Suchmasken auf ihren Web sites an.
- Sichere deine Einstandskurse: Bei einem Depotauszug sind oft nur Stückzahl und aktueller Wert vermerkt. Am besten du machst einfach einen Screenshot von deinem Depot und/oder speicherst dir alle Transaktionsabrechnung ab.
- Neues Depot eröffnen: Eröffne Dein neues Depot und identifiziere Dich mit Deinem Personalausweis, was mittlerweile auch digital möglich ist.
- Übrige Wertpapiere verkaufen: Wenn Du Dein altes Depot schließen möchtest, verkaufe die Wertpapiere, die nicht in das neue Depot übertragen werden können oder sollen.
- Übertrag beauftragen: Nutze das Formular Deines neuen Anbieters, um den Übertrag zu beauftragen. Achte darauf, ob Du das Formular per Put up oder Mail an Deine alte Financial institution senden musst.
- Einstandskurse prüfen: Nach dem Übertrag solltest Du die Einstandskurse und, falls übertragen, die Verlustverrechnungstöpfe in Deinem neuen Depot prüfen und bei Bedarf korrigieren lassen.
- Altes Verrechnungskonto schließen: Ich würde das alte Verrechnungskonto noch eine Zeit lang laufen lassen, da es bei Dividenden manchmal Nachberechnungen geben kann. Dies trifft vorallem auf US Reits zu.
- Altes Depot schließen: Wenn auf deinem Depot keine Zahlungen mehr eingehen (Dividenden) kannst du es closing schließen.
Depotübertrag zu Smartbroker+ [Beispiel]
Als Beispiel für einen Depotübertrag zeige ich dir anhand von Smartbroker+. Die Plattform hat dauerhaft günstige Gebühren, was für ein ausschlaggebender Punkt für ein neues Depot ist:
- Kostenloses Depot: Keine Depotführungsgebühren, unabhängig von der Höhe des Guthabens.
- Breites Handelsangebot: Über 18.000 Aktien, Fonds und ETFs, Handel an 25 nationalen und internationalen Börsen.
- Niedrige Gebühren: Aktien und ETFs ab 0€ handeln. Ab 500€ through gettex, darunter 1€, Sparpläne ohne Ordergebühren (zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten).
- Sparpläne: Ab 1€ Volumen und kostenlose Ausführung möglich.
- Einfacher Depotwechsel: Smartbroker+ unterstützt Kunden beim Depotübertrag, sodass der Wechsel reibungslos verläuft.
- Regulierung und Sicherheit: Smartbroker+ unterliegt den deutschen Regulierungsbehörden (BaFin), was höchste Sicherheitsstandards garantiert.
- Konten-Variabilität: Es können Unter-Depots erstellt und Fremdwährungskonten eröffnete werden.
Unser Evaluate zu Smartbroker+ findest du hier. Smartbroker+ unterstützt dich beim Depotwechsel. So gehts:
Alles in allem ist der Depotübertrag zwar keine angenehme Sache, aber oftmals lohnt es sich oder geht nicht ohne. Dank smarter Lösungen ist der Depotübertrag aber in der Regel mit ein bisschen Vorarbeit und ein paar Klicks schnell eingeleitet.
Dr. Alexander Merz ist Zahnarzt, Privatanleger und Zahlenliebhaber. Seine Interessenschwerpunkte sind Aktienanlagen (6-Stelliges Depot) und Optionshandel (5-Stelliges Depot). Als Optimierungsenthusiast testet Alex neue Investments, Finanzplattformen und baut On-line-Projekte auf.