So.. Feb. 23rd, 2025


Kennst du auch Aktien, die du schon eine gefühlte Ewigkeit beobachtest, bei denen du dir aber nie den Einstieg zutraust? Eine Aktie aus dieser Kategorie ist bei mir die Aktie des Unternehmens Amphenol. Jedes Mal wenn die Aktie 5% oder gar 10% vom letzten Hoch entfernt ist, muss doch jetzt endlich die langersehnte Korrektur kommen. Ein paar Tage später ist das neue All-Time-Excessive in greifbarer Nähe. Amphenol ist ein klassischer „Hidden Champion“, der in zweiter Reihe eine tolle Efficiency an den Tag legt und quasi keine Schwäche kennt. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und dir eine Aktie vorstellen, die seit Jahren ganz oben auf meiner Watchlist steht und dir zeigen, was „Timing the market“ für Auswirkungen beim Geld anlegen haben kann. 

„Schaufelverkäufer“ der weltweiten elektronischen Revolution

Der Leitspruch von Amphenol lautet “Enabling the Electronics Revolution”. Und aus meiner Sicht ist das auch Programm: Amphenol ist einer der Schaufelverkäufer der Digitalisierung. Der Hauptsitz befindet sich in Wallingford, Connecticut, USA. Das Unternehmen wurde vor quick 100 Jahren als American Phenolic Corp. gegründet und ist seit 1991 börsennotiert. Zur Wachstumsstrategie gehören durchaus aggressive Fusionen und Übernahmen, wobei die M&A-Bilanz für die Strategie spricht. Amphenol ist für kleinere Unterenehmen in dem Bereich zum „acquirer of selection“ geworden und allein in den letzten zehn Jahren wurden mehr als 50 Unternehmen aufgekauft. Ende 2023 waren bei Amphenol rund 95.000 Mitarbeiter in ca. 280 Fabriken in über 40 Ländern rund um den Globus beschäftigt. 

Das Unternehmen ist einer der weltweit größten Anbieter von Hightech-Verbindungs-, Sensor- und Antennenlösungen und praktisch in jedem vorstellbaren Endmarkt vertreten. Die Umsatzverteilung ist world fantastisch diversifiziert. Jeweils rund 40% des Umsatzes entfallen auf die USA und Asien, während Europa in etwa die verbleibenden 20% zum Gesamtumsatz beisteuert. 

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Abbildung 1: Amphenol bietet eine Produktpalette, die regional und über viele Industriezweige hervorragend diversifiziert ist.

Kaum ein Industriezweig kommt ohne Produkte von Amphenol aus

Die Produkte von Amphenol sind im Vergleich zu den Endprodukten der Kunden zwar klein und kostengünstig, aber entscheidend für die spätere Funktionalität. Die Kunden von Amphenol kommen aus den Bereichen Automobil, Breitbandkommunikation und IT-Datenkommunikation, Luft- und Raumfahrt, Industrie, Militär und cell Geräte und Netzwerke. Das sind praktisch alle wichtigen Wirtschaftszweige, in welchen elektronische Geräte in nennenswertem Umfang eingesetzt werden.

Amphenol unterteilt seine Produkte in drei Segmente:

Das Section Communications Options macht ca. 42% des Umsatzes aus. Dazu gehören Steckverbinder und Verbindungslösungen, die vor allem in Hochgeschwindigkeits- und Hochleistungsanwendungen zum Einsatz kommen. 

Interconnect and Sensor Methods stehen für etwa 29% des gesamten Umsatzes. Interconnect and Sensor Methods bietet Produkte, die elektronische Geräte miteinander verbinden und messen. Dazu gehören Steckverbinder, Kabelbaugruppen, die mehrere Kabel in einem System bündeln, und Sensoren, die Dinge wie Temperatur, Druck und Bewegung messen.

Auf das Section Harsh Setting Options entfallen die restlichen rund 29% des Umsatzes. Dazu gehören wasserdichte und stoßfeste Steckverbinder, Kabel und Sensoren, die in rauen Umgebungen wie in der Industrie, im Militär und in der Luftfahrt eingesetzt werden. Diese Produkte sind so konzipiert, dass sie extremen Temperaturen, Vibrationen und Staub standhalten

Amphenols diversifizierte Endmarktpräsenz hat beispielsweise 2023 dazu beigetragen, die Nachwirkungen der Pandemie ohne nennenswerte Kratzer zu verdauen. Im Jahr 2023 waren in den kurzlebigen „brief cycle“ Endmärkten wie Breitband, IT-Datenkommunikation, Mobilgeräte und Mobilfunknetze erhebliche Rückgänge zu spüren, da die Nachfrage nach dem raschen Ausbau der Kapazitäten von Rechenzentren und Mobilfunknetzen während der Pandemie nachließ. Ausgeglichen wurde dies durch das robuste Wachstum in den langlebigen Märkten wie Automobil, kommerzielle Luft- und Raumfahrt und Verteidigung.

Amphenol

Abbildung 2: Der Umsatz von Amphenol verteilt sich auf drei Produktgruppen, die alle annähernd gleich viel zum Umsatz beitragen. 

Amphenol blickt auf eine solide Wachstumshistorie

Vor 20 Jahren im Jahr 2004 erwirtschaftete Amphenol einen Umsatz von knapp über 1,5 Milliarde US-Greenback. Im abgelaufenen Fiskaljahr 2024 waren es 15,2 Milliarden USD. Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 12% professional Jahr. Im gleichen Zeitraum stieg der Gewinn mit 14% professional Jahr und der Free Cashflow um 13% professional Jahr. In den gesamten 20 Jahren conflict es nur das Jahr der Finanzkrise, in dem der Umsatz zurückging, ansonsten konnte das Unternehmen immer ein positives Wachstum zu verzeichnen. Zwischen 2015 und 2024 stiegen Gewinn je Aktie, FCF je Aktie und die bei Warren Buffet beliebten Proprietor Earnings professional Aktie um jeweils 15-17% professional Jahr.

Für mich als Liebhaber von Dividendenwachstumsaktien ist auch dieser Punkt besonders interessant. Seit dem Jahr 2005 zahlt Amphenol kontinuierlich eine steigende Dividende. Bis zum Jahr 2024 wurde die Dividende um durchschnittlich 20% professional Jahr gesteigert! Die aktuelle Dividendenrendite ist mit etwa 1 % zwar nicht besonders hoch, aber die geringe Ausschüttungsquote von 25 % lässt viel Spielraum für weiteres Wachstum.

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Abbildung 3: Der Gewinn je Aktie (grau), Proprietor Earnings je Aktie (blau) und Free Cashflow je Aktie (orange) ist von 2015 bis 2024 um jeweils 15-17% p.a. gewachsen. 

Eine M&A-Strategie wie ein Schweizer Uhrwerk

Was Amphenol für mich so faszinierend macht, ist die scheinbar perfekte Steadiness zwischen M&A, der dem Wachstum des Free Cashflow und dem Schutz der Bilanz. Amphenol kauft ein Unternehmen, integriert es, verbessert die Margen, erwirtschaftet einen beachtlichen zusätzlichen freien Cashflow und baut Schulden damit wieder ab. Das ermöglicht es, weitere Unternehmen zu kaufen.

Mit einer Nettoverschuldung von 3,9 Mrd. US-Greenback für das Jahr 2024 und einer Web Debt/EBITDA-Ratio von nur 1,0x hat das Unternehmen dahingehend eine sehr gesunde Bilanz. Die nachfolgende Grafik zeigt auch intestine, dass die grundsätzlich steigende Nettofinanzverschuldung nicht zu einer schlechteren Bilanz geführt hat. Der Gewinn ist mindestens im dem gleichen Maße gewachsen, sodass Amphenol durchweg einen sehr gesunden Nettoverschuldungsgrad beibehalten hat – bei gleichzeitig stark wachsendem Free Cashflow.

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Abbildung 4: Der Verlauf der Nettoschulden (orange) gegenüber dem EBITDA (grün) zeigt klar, dass Amphenol jegliche Zukäufe mit Augenmaß durchführt und die Verschuldung stets im Blick hat. 

Die Efficiency von Amphenol ist in einer eigenen Liga. Seit dem IPO 1991 hat Amphenol mehr als 63.600% bzw. über 21% professional Jahr hingelegt. Das heißt, aus einem Make investments von 1.000 Euro im Jahr 1991 wären heute über 630.000 Euro geworden! Sogar in den letzten 10 Jahren lag die Kursperformance noch bei etwa 390% bzw. 17% p.a. und aus 1.000 Euro wären quick 5.000 Euro geworden. 

Interessant ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass es in den bisherigen „großen“ Korrekturen um die Dotcom-Bubble, die Finanzkrise, 2016 und den Corona-Crash immer im Bereich der 200-Wochen-Linie oder kurz nach dem Erreichen zu einer Wende kam. Um Charles Munger zu zitieren: „If all you ever did was purchase high-quality shares on the 200-week transferring common, you’ll beat the S&P 500 by a big margin over time.“. Der Blick auf den Chart und alle vergangenen Korrekturen von Amphenol gibt Herrn Munger Recht.

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Abbildung 5: Seit dem IPO Ende 1991 hat der Kurs von Amphenol sagenhafte 63.600% oder über 20% professional Jahr zugelegt (Bildquelle: TradingView)

„Timing the market“ und meine verpasste Rendite

Im Intro habe ich dir noch eine persönliche Anekdote zu den Auswirkungen von „Timing the market“ versprochen. Seitdem ich mich intensiver mit Einzelaktien beschäftige, additionally etwa seit Ende 2019, habe ich Amphenol auf dem Radar. Anfang 2020 erreichte die Aktie ein damals neues Allzeithoch bei rund 27 US-Greenback. Als Börsenneuling habe ich mich an dem Allzeithoch gestört und dachte, dass es doch bald mal bergab gehen muss. Als es zwei Monate später mit Volldampf bergab ging, fehlte mir vor allem der Überblick und die extrem schnelle Erholung kam für mich auch überraschend. Hätte ich am damaligen ATH bei 27 US-Greenback gekauft, wäre ich bis heute über 160% oder rund 20% professional Jahr im Plus. 

Nach der fulminanten Erholung der Börsen im Jahr 2021 wurden die Stimmen nach einer Korrektur im lauter, die Zinsanhebungen waren am Horizont erkennbar. Ich conflict entsprechend vorsichtig und hatte ich tatsächlich meine Watchlist parat. Sogar die Korrektur kam und Amphenol conflict dabei, es ging vom neuen Allzeithoch bei etwa 44 US-Greenback abwärts. Mein Einstiegziel conflict das alte Hoch bei 27 USD. Es kam, wie es kommen musste – der Kurs setzte bei 30 USD zur Umkehr ein und kam nie mehr zurück. Hätte ich bei 44 US-Greenback gekauft, wären das bis heute auch rund 60% bzw. 16% professional Jahr im Plus. 

Heute steht der Kurs bei etwa 70 US-Greenback. Zum Erreichen der damaligen ATH’s müsste die Aktie rund 35% bzw. sogar 60% korrigieren. Nicht unmöglich, aber eher unwahrscheinlich – mein Studying dazu findest du im Fazit.

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Abbildung 6: In den letzten 5 Jahren hätte man sogar den Corona-Crash voll mitnehmen können, und trotzdem hätte sich eine Place in Amphenol quick verdoppelt (Bildquelle: TradingView).

Nach dem letzten Abschnitt ist ein sinnvolles Fazit für den Beitrag nicht so leicht zu finden. Amphenol ist meiner Meinung nach ein erstklassiges Unternehmen. Der „Schaufelverkäufer“ für die Digitalisierung zu sein, ist in einer Welt, die nach KI und der zugehörigen {Hardware} ächzt, aus Sicht des Unternehmens von Vorteil. Aus Sicht eines „Möchtegern-Aktionärs“ eher nicht. 

Es heißt ja, dass Qualität seinen Preis hat. Natürlich ist das auch beim Amphenol der Fall. Die Bewertung ist selbst mit Blick auf unkomplizierte Werte wie das KGV bei jeglichem Vergleich hoch und für meinen Geschmack zu hoch. Mit Blick auf die Einstiege, die ich mehrfach verpasst habe, halte ich es mit Einstiegkriterien und „Preiszielen“ aber deutlich einfacher als zuletzt. Den Rat von Charlie Munger folgend, scheint die Orientierung am 200-Wochen-Durchschnitt in dem Fall eine legitime Herangehensweise für einen Einstieg – den nächsten Dip, der sich dem 200-Wochen-Durchschnitt nähert, werde ich wohl für einen Einstieg nutzen.

Falls du es bis hierher geschafft hast: Vielen Dank fürs Lesen und ich würde mich natürlich freuen, wenn du nicht nur Florian und Alexander treu bleiben würdest, sondern auch meinem Weblog einen Besuch abstatten würdest.  

Über den Autor

Unser Gastautor Sebastian beschreibt auf seinem Weblog ekwiti.de seinen Weg zur Rente mit Dividende. Neben den Grundlagen zum Investieren in Dividendenwachstumsaktien, kannst du dort auch interessante Einschätzungen zu einzelnen Aktien und zum Gesamtmarkt finden. In der Rubrik des Rente mit Dividende Depot findest du vielleicht auch die eine oder andere spannende Inspiration für dein eigenes Depot. 

Von admin