Die DHL Group ist einer der größten Logistikkonzerne der Welt und profitierte während der Corona-Pandemie vom E-Commerce-Growth. Der Aktienkurs der DHL Group hat sich nach dem Corona-Crash in nur 15 Monaten quick verdreifacht. Inzwischen notiert die Aktie jedoch mehr als 30 Prozent unter ihrem Allzeithoch vom September 2021, denn der Rekordgewinn aus dem Geschäftsjahr 2022 liegt derzeit in weiter Ferne. Im vergangenen Geschäftsjahr ging der Gewinn professional Aktie um 30 Prozent zurück und zusätzlich belasteten die globalen Konjunktursorgen Logistikkonzerne wie die DHL Group.
Aufgrund der Kursverluste ist die Dividendenrendite mittlerweile auf attraktive 4,7 Prozent angestiegen. Wir werfen einen genauen Blick auf die erst kürzlich veröffentlichten Geschäftszahlen und geben dir unsere Einschätzung zur DHL Group Aktie ab, ob die Aktie auf dem aktuellen Kursniveau für langfristige Investoren ein Kauf ist.
Das Geschäftsmodell in aller Kürze
Wer denkt, dass die DHL Group für den Transport von Briefen und Paketen innerhalb Deutschlands zuständig ist, liegt richtig. Allerdings macht dieser Geschäftsbereich, der unter dem Namen Put up und Paket Deutschland firmiert, nur rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes aus. Die anderen vier Geschäftsbereiche Categorical, World Ahead Freight, Provide Chain und eCommerce tragen rund 80 Prozent zum Konzernumsatz bei. Mit einem Jahresumsatz von rund 82 Milliarden Euro gehört der Konzern zu den weltweit führenden internationalen Logistikdienstleistern.
Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete der Geschäftsbereich Categorical 24,8 Milliarden Euro und trug so zu 30,4 Prozent zum Konzernumsatz bei. Das Kerngeschäft besteht aus zeitgenauen internationalen Sendungen, darunter insbesondere die Dienstleistung Time Particular Worldwide (TDI). Dabei handelt es sich um einen grenzüberschreitenden Transport- und Zustelldienst mit vorab definierten, standardisierten Laufzeiten. Im Jahr 2023 wurden 288 Millionen TDI-Sendungen transportiert. Basierend auf einer Erhebung aus dem Jahr 2021 schätzt die DHL Group ihren Marktanteil in diesem Phase auf rund 43 Prozent. Zusätzlich bietet das Unternehmen Transportlösungen wie Medical Categorical an, mit denen Unternehmen aus dem Bereich Life Sciences & HealthCare temperaturkontrollierte, gekühlte oder gefrorene Inhalte versenden können. Rund 116.000 Beschäftigte kümmern sich um den Expressversand für etwa drei Millionen Kunden. Dabei stehen über 295 Flugzeuge zur Verfügung, die mehr als 500 verschiedene Flughäfen anfliegen. Durch die Kombination von eigenen und zugekauften Luftfrachtkapazitäten kann der Konzern flexibel auf Nachfrageschwankungen reagieren. Der Großteil des Frachtraums wird für TDI genutzt, nicht genutzter Frachtraum wird an Kunden aus der Luftfahrtbranche bereitgestellt, wobei der eigene Geschäftsbereich World Forwarding Freight der größte Kunde ist.
Im Geschäftsjahr 2023 trug der Geschäftsbereich World Forwarding Freight mit einem Umsatz von 19,3 Milliarden Euro quick 24 Prozent zum Umsatz bei. Das Kerngeschäft dieses Bereichs umfasst Speditionsleistungen für Luft-, See- und Landfracht. Das Geschäftsmodell beinhaltet die Vermittlung von Transportleistungen zwischen Kunden und Frachtunternehmen. In über 120 Ländern sorgen rund 47.000 Beschäftigte für den Transport von etwa 3,1 Millionen 20-Fuß-Containereinheiten. Damit zählt dieser Bereich zu den drei größten globalen Speditionsunternehmen in einem nach wie vor fragmentierten Markt.
Der Geschäftsbereich Provide Chain erwirtschaftete im letzten Geschäftsjahr 16,9 Milliarden Euro und damit 20,7 Prozent des Umsatzes. Das Kerngeschäft besteht aus maßgeschneiderten Provide-Chain-Lösungen. Dazu gehören Lagerbetrieb, Transport, E-Achievement und Retourenmanagement. In über 50 Ländern betreibt dieser Geschäftsbereich insgesamt über rund 17 Millionen Quadratmeter Lager- und Betriebsfläche und beschäftigt etwa 188.000 Mitarbeiter. Damit nimmt der Geschäftsbereich eine führende Place im Bereich der Kontraktlogistik ein, indem die DHL Group logistische Aufgaben eines Unternehmens übernimmt. Mit einem weltweiten Marktanteil von sechs Prozent im Jahr 2022 ist dieses Geschäft quick doppelt so groß wie der zweitgrößte Anbieter in diesem Bereich.
Der Geschäftsbereich eCommerce trug im Geschäftsjahr 2023 mit einem Umsatz von 6,3 Milliarden Euro zu 7,7 Prozent zum Umsatz bei. Das Kerngeschäft dieses Bereichs umfasst den nationalen Pakettransport in ausgewählten europäischen Ländern, den Vereinigten Staaten und einigten asiatischen Ländern, insbesondere Indien. Darüber hinaus bietet dieser Geschäftsbereich grenzüberschreitende, weniger zeitkritische Dienstleistungen an. Die rund 42.000 Mitarbeiter in über 20 Ländern befördern jährlich über 1,5 Milliarden Pakete.
Mit einem Umsatz von 16,9 Milliarden Euro trug der Geschäftsbereich Put up und Paket Deutschland im Jahr 2023 zu 20,7 Prozent zum Konzernumsatz bei. Das Kerngeschäft besteht aus dem Sortieren und Zustellen von Briefen und Paketen innerhalb Deutschlands. Die rund 187.000 Mitarbeiter in Deutschland sorgen dafür, dass täglich rund 46 Millionen Briefe ausgeliefert werden. Darüber hinaus betreibt die DHL Group in Deutschland das dichteste Netz von Paketannahme- und -abgabestellen.
Die DHL Group erzielt mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in Europa. Das umsatzstärkste Land in Europa mit einem Anteil von über 25 Prozent ist Deutschland. Worldwide entfallen etwa 22 Prozent der Umsätze auf Amerika, rund 18 Prozent auf Asien-Pazifik und nur 4,5 Prozent des Umsatzes werden in der Area Mittlerer Osten und Afrika erwirtschaftet. Zu Beginn des Jahres 2024 beschäftigte der Konzern insgesamt rund 595.000 eigene Mitarbeiter in über 220 Ländern.
Die DHL Group blickt auf eine über 500-jährige Geschichte zurück. Den Konzern, wie wir ihn heute kennen, entstand jedoch erst in den 90er Jahren, durch die Privatisierung des defizitären Staatsunternehmens Deutsche Bundespost. Im November 2000 erfolgte der Börsengang, bei dem insgesamt 29 Prozent der Aktien an die Börse gebracht wurden. Die restlichen 71 Prozent der Aktien wurden von Deutschland über die KfW Bankengruppe gehalten. Im Laufe der Zeit wurde der Aktienanteil der KfW Bankengruppe reduziert und betrug zum 31. Dezember 2023 noch 20,49 Prozent. Anfang Februar 2024 wurde der Anteil der KfW Bankengruppe erneut reduziert und liegt derzeit bei 16,45 Prozent.
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