Nun ringt Fresenius um die komplette Neustrukturierung des Konzerns. Dabei geht es zunächst darum, den formal hohen Anteil des FMC-Geschäfts, der die Freseniuszahlen derzeit besonders drückt, zu reduzieren. Dieser Schritt lässt sich mit einer Umfirmierung und einer Entflechtung von FMC noch vergleichsweise leicht vollziehen, wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres.
Viel schwieriger und für die Entwicklung der Aktienkurse entscheidend aber ist, wie die neue Fresenius dann eines Tages wirklich aussieht? Konzernchef Michael Sen hat dazu bisher nicht allzu viel gesagt. Vor allem ist er nicht auf die entscheidende Frage eingegangen, wie sich Fresenius einerseits von seinem Kerngeschäft FMC entledigt, aber andererseits dennoch langfristig als großer Gesundheitskonzern mit einem eigenen Profil stabile Renditen und stabiles Wachstum erzielen will.
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Eine Kombination aus dem Krankenhausgeschäft der Tochter Helios und der Medikamenten- und Ernährungssparte Kabi magazine kurzfristig eine Erleichterung darstellen. Dazu könnten Verkäufe, etwa des spanischen Krankenhausgeschäfts, Geld in die Kasse bringen und helfen, den Schuldenberg abzubauen. Doch ob Fresenius damit eines Tages wieder an seine einstmalige Bedeutung als Weltmarktführer auf einem so zentralen Gebiet wie der Blutwäsche anknüpfen kann, ist fraglich.