Gratulation! Du hast dich durch die Theorie der Optionen gearbeitet und kannst nun praktisch durchstarten und Optionen handeln. Als Hilfestellung habe im Folgenden ich anhand von Screenshots den Verkauf eines Money Secured Places und eines Coated Calls dokumentiert. Bei Fragen oder Anregungen, schreib uns gerne in den Kommentaren!
Nun geht es los mit dem Verkauf einer Put-Choice.
Disclaimer Anlageberatung
Wir verkaufen eine Money-Secured Put-Choice (Step-by-Step)
Jetzt sind wir dabei, unsere ersten Choice handeln zu können. Einen Money-Secured Put (CSP). Wir sind informiert, haben ein Optionsdepot eröffnet und eine schöne Watchlist erstellt.
Da wir die Regeln und Risiken des Optionshandels verstanden haben und genug Money zum Veroptionieren auf unserem Konto besitzen kann es losgehen.
Erstens: wir öffnen wir unsere Handelsplattform TraderWorkStation (TWS):
Wir gehen unsere Watchlist durch und screenen die Werte nach unseren Regeln.
Wir entscheiden uns für die Aktie von Slack Applied sciences (WORK). Die Aktie erfüllt unsere Auswahlkriterien die im Folgenden nochmal kurz genannt werden: attraktive IV > 30, gute Liquiditätskennzahlen (enge Strikeabstände im Vergleich zum Kurs, enge Verfallsdaten) nur der IV-Rank ist niedrig.
Wir wählen WORK aus. Da alle Fenster miteinander verknüpft sind, werden jetzt überall die Werte von WORK angezeigt. Der nächste Blick geht auf die Optionskette…
Wir wollen einen CSP verkaufen, deswegen ist für uns die rechte Seite der Optionskette interessant (gelbe Field). Bei einem Strike von 24.5 USD findet sich ein Delta von -0,204. Das entspricht unseren Regeln.
Wir fahren mit dem Mauszeiger auf der Seite der Places in die Zeile des Strikes 24.5 (USD). Egal, auf welchem Feld wir sind, können wir über die rechte Maustaste das Aktionsmenü öffnen und klicken entsprechend auf Verkaufen.
In der Ordereingabe befindet sich nun unser entsprechend ausgewählter Quick Put. Der Kaufkurs steht bei 1.10 (USD) der Verkaufskurs bei 1.25 (USD).
Optionen handeln: Einstellungen in der Ordereingabe
Alle Einstellungen können entsprechend belassen werden. Wir wählen nun einen Verkaufskurs zwischen 1.10 USD und 1.25 USD. Wir entscheiden uns schließlich für einen Preis ungefähr in der Mitte: 1.20 USD.
Nun übermitteln wir unsere limitierte Verkaufsorder (LMT) über einen Kontrakt (1 entspricht 1 x 100 Aktien), die außerdem einen Tag Gültigkeit hat (DAY).
Es folgt eine Orderbestätigung, die uns noch einmal für die Vorzüge von kostenpflichtigen Marktdatenabos erwärmen will allerdings sind diese zu Beginn sicher nicht nötig.
Wir sehen zusätzlich noch die Ordergebühren von 3.50 USD und die für uns irrelevante Änderung der Margin (Wir handeln ja nur CSP und CC).
Da wir in der Orderaufgabe nichts am Handelsplatz geändert haben, wird durch die Standardeinstellung SMART-Routing automatisch der günstigste Handelsplatz gewählt.
Auf Überschreiben und Übermitteln klicken.
Unsere Order liegt nun aktiv an der Optionsbörse sodass wir nun erstmal warten können.
Wenn wir Optionen handeln, können wir hier den Preis ändern oder auch stornieren.
Wir lassen die Order kurze Zeit liegen. Es fällt auf, dass sich der Briefkurs (Verkaufskurs) bereits verringert hat. So werden wir vermutlich nicht zum Zug kommen.
Wir passen unseren Verkaufspreis an (auf 1.14 USD) und aktualisieren. Das machen wir solange, bis wir zum Zug kommen…
Wir haben die Choice bei 1.10 USD verkauft.
Wir bekommen sofort die Prämie in Höhe von 110 USD abzüglich der Ordergebühr von 3.50 USD gutgeschrieben. Im Portfolio ist unsere Choice eingebucht (-1 bedeutet, dass wir einen Choices-Kontrakt verkauft haben)
Das struggle es. Wir haben unsere erste Choice als CSP verkauft.
Optionen handeln aber auch Buch führen
Jetzt reservieren wir auf einem Blatt Papier oder in unserem Excel Sheet den Betrag von 2.450 USD, um auf Nummer sicher zu gehen. Diesen ziehen wir von unserem Guthaben ab. Was übrig bleibt, kann weiter veroptioniert werden…CSP eben.
Wenn alles klappt, haben wir 106.5 USD auf den für 21 Tage reservierten Betrag von 2.450 USD eingenommen. Das entspricht einer Monatsrendite von circa 6,2% (74,5% p.a.). Wer über einen längeren Zeitraum eine Choice handeln will, kann das mit einer LEAP Choice machen.
Wir verkaufen eine Coated-Name-Choice (Step-by-Step)
Früher oder später wird eine Put-Choice gegen uns laufen und wir werden ausgeübt. Grundsätzlich haben wir den Basiswert so ausgewählt, dass uns dieses Szenario keine schlaflosen Nächte bereitet.
Um mit den eingebuchten Aktien einen Money-Circulate zu generieren, verkaufen wir Coated Calls (CC) auf sie. Let´s do it…
Aufgrund der Ausübungen eines CSP-Kontrakts wurden uns 100 Aktien des Unternehmens Elastic (ESTC) eingebucht (gelbe Field). Wir haben dafür den im Vorfeld vereinbarten Preis bezahlt.
Beim Klick auf unsere 100 ESTC werden in allen Fenstern die Kennzahlen von ESTC angezeigt schließlich sind alle Fenster gekoppelt.
Wir blicken nun in der Optionskette in die linke Spalte der Calls (gelbe Field). Wir belassen das eingestellte Verfallsdatum. Wenn wir uns an einem Delta von 0.2 orientieren, würde ein Strike von 80 USD oder 85 USD in Frage kommen.
In diesem Fall entscheiden wir uns aber für den Strike von 75 USD (Delta=0,464). Damit werde ich sehr sicher ausgeübt und verliere die Aktien wieder. In diesem Fall ist das aber kein Downside, weil mir die Aktien ebenfalls zu einem Kurs von 75 USD je Aktie eingebucht wurden. Das heißt, ich mache weder Gewinn noch Verlust mit den Aktien. Was bleibt sind folglich die vereinnahmten Prämien.
Nachteilige Aspekte
Sollte jedoch nach Ausübung der Kurs sehr tief gefallen sein, funktioniert dieses Vorgehen nicht, weil der Ausübungskurs weit vom aktuellen Kurs entfernt ist und in diesem Bereich keine attraktiven Prämien mehr zu verdienen sind.
Dann muss man seinen Verkaufskurs (Strike) unter den Einstandskurs setzen, mit Orientierung am Delta, um eine attraktive Prämie zu verdienen. In einem solchen Fall muss man die entsprechende Choice genauer im Auge behalten und eventuell auch mal mit Verlust zurückkaufen.
Denn wenn man unter seinem Einstandskurs ausgeübt wird, kompensieren auch die vereinnahmten Prämien den realisierten Kursverlust in der Regel nicht.
Wir verkaufen entsprechend zum oben beschriebenen CSP nun den CC. Wir wählen den Limitkurs in der Mitte des Spreads und nähern uns solange dem Geldkurs, bis die Choice verkauft ist.
Während der Eingabe hat sich der Preis in Richtung Briefkurs verschoben, sodass wir ein Restrict bei 3.30 USD platzieren.
Die Nachfrage nach der Choice ist stark gestiegen und wir kamen bei einem Kurs von 3.92 USD zum Zug. Das passiert durchaus, wenn wir At-The-Cash mit Optionen handeln.
Nach erfolgreicher Orderdurchführung wurden uns 392 USD Prämie abzüglich Ordergebühren von 3.50 USD gutgeschrieben.
Wir tragen unseren Optionshandel in die Excel ein und reservieren dementsprechend die 100 ESTC Aktien für diesen Name.
Wenn alles klappt, haben wir 388.5 USD auf die für 22 Tage reservierten 100 ESTC Aktien im Wert von 7.500 USD (ich nehme für die Renditeberechnung immer den Einbuchungskurs) eingenommen. Das entspricht einer Optionen Rendite im Monat von circa 7,1% (84,8% p.a.).
Viel Erfolg bei deinem ersten Optionstrade.
Optionen handeln✅ – Wie gehts weiter?
Im nächsten und letzten Teil Optionen und Steuer schauen wir uns noch die Thematik Steuer an: Was gibt es bei der Steuer für Optionen zu beachten?
Tipp: Siehe auch unseren Artikel Optionen für Aktien Investoren.
Du benötigst grundlegendes Verständnis darüber was Optionen sind, eine Optionensstrategie, frei verfügbares Kapital, das du nicht zum Leben brauchst und einen Optionen Dealer. In meiner Artikelserie stelle ich meinen Weg zum Optionshandel vor.
Das hängt von der gehandelten Choice ab. Es gibt Optionshandel bei denen ein theoretisch unbegrenztes Verlustrisiko besteht. Ich bevorzuge abgesicherte, gedeckte Choice zu handeln. Mit gedeckten Put-Optionen oder Name-Optionen lässt sich das Risiko für einen klar und verständlich darstellen. Dazu habe ich ein Regelwerk zu meiner Optionsstrategien erstellt.
Um Optionen wirtschaftlich handeln zu können, sind günstige Transaktionskosten unbedingt notwendig. Der günstige Zugang zu einer Vielzahl von Börsen und Handelsplätze ist von großem Vorteil. Gerade am Anfang ist ein zuverlässiger Help in deutscher Sprache sehr hilfreich. Lies mehr im Ratgeber Optionen Dealer.
Disclaimer
Risikohinweis / Disclaimer
Der Inhalt wurde mit größter Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Der Autor übernimmt ausdrücklich keine Verantwortung, Garantie und/oder Gewähr für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen. Vom Autor erwähnte Aktien, Optionen und sonstige Investmentarten sind immer mit Risiken behaftet und können zum Totalverlust des Kapitals führen (Weshalb wir nur einen kleinen Teil unseres Gesamtvermögens einsetzen).
Alle Texte sowie Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie dienen lediglich der Weiterbildung und Unterhaltung! Sollte der Leser sich Inhalte dieses Artikels zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so ist er sich bewusst, dass er eigenständig handelt und für sein Tun selbst Verantwortung trägt. Eine Haftung, auch im Einzelfall, ist ausgeschlossen.
Dr. Alexander Merz ist Zahnarzt, Privatanleger und Zahlenliebhaber. Seine Interessenschwerpunkte sind Aktienanlagen (6-Stelliges Depot) und Optionshandel (5-Stelliges Depot). Als Optimierungsenthusiast testet Alex neue Investments, Finanzplattformen und baut On-line-Projekte auf.