Mo. Jun 10th, 2024

“Groß- und Direktbanken”-Ticker

In unserem „Groß- und Direktbanken“-Ticker verfolgen wir, was bei Deutsche Financial institution, Commerzbank, ING Diba usw. los ist.

Hier der Ticker für den August 2023:

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Exklusiv: Deutsche Financial institution und Commerzbank müssen tausende Stellen besetzen

Wie muss man sich so einen Service-Mitarbeiter eigentlich vorstellen? Additionally einen jener Service-Mitarbeiter, von denen die Commerzbank jetzt 90 einstellen will, um ihr Filial-Chaos in den Griff zu bekommen? Sind das freundliche junge Menschen, die Heizdecken und Kaffee verteilen, falls sich auch im kommenden Winter wieder lange Schlangen vor den Zweigstellen bilden? Sind das emsige Helferlein, die den Kunden bei der Bedienung des Kontoauszug-Druckers zur Hand gehen (und dann praktischerweise ein paar Ratschläge parat haben, wie sich das mit den Kontoauszügen beim nächsten Mal on-line erledigen lässt)? Oder sind das ganz normale Filialmitarbeiter, wie es sie auch jetzt schon gibt, halt nur nicht in ausreichender Zahl? Fest jedenfalls steht: Die Commerzbank stellt wieder ein! Was eine kaum zu unterschätzende Neuigkeit ist. Schließlich hatte bei der zweitgrößten deutschen Privatbank in den vergangenen Jahren vor allem eines Priorität: Leute loszuwerden. So sind von einst 63.000 Commerzbankern (so viele waren es nach der Übernahme der Dresdner) nur noch 42.000 übrig. Die Folgen dieser jahrelangen „Hearth statt Rent“-Politik zeigen sich in verbesserten Kostenzahlen. Aber eben auch – in einer extremen Alterung der Belegschaft. Weshalb das Pendel so langsam in die entgegengesetzte Richtung ausschlägt und die Coba genau wie viele andere Banken hierzulande bald auf „Rent statt Hearth“ wird umschalten müssen. Konkret: Laut Informationen von Finanz-Szene besagen interne Kalkulationen, dass allein die Commerzbank und die Deutsche Financial institution eine vierstellige Zahl von Stellen zu besetzen haben. Und zwar jeweils. Und professional Jahr. Unsere exklusive Recherche: FS Premium

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Die Integration der Postbank soll abgeschlossen sein? Von wegen …

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Das Gewinnspiel ist beendet – aber raten dürfen Sie weiterhin gerne:

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Kurz getickert

  • Bei der Hypo-Vereinsbank hat sich die Zahl der Vergütungs-Millionäre im vergangenen Jahr von 11 auf nunmehr 22 Mitarbeiter glatt verdoppelt. Der Anstieg beruhe „nur zu einem kleinen Teil auf einem erhöhten Bonuspool“, erklärte die HVB „Bloomberg“ (Paywall). Eine größere Rolle hätten Zuführungen zur Altersversorgung sowie Abfindungen gespielt.
  • Die Pleite von Peek & Cloppenburg dürfte nicht nur bei der KfW zu wahrnehmbaren Verlusten führen. Dass der Staatsbank bei dem Modehändler eine Abschreibung in dreistelliger Millionenhöhe blüht, hatte im Juli ja schon der „Spiegel“ vermeldet. Wie sich nun der „Wiwo“ (Paywall) und dem „Finance Magazin“ (Paywall) entnehmen lässt, dürften auch weitere Gläubigerbanken wie die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Deutsche Financial institution und die Commerzbank betroffen sein. So habe der Umfang des Bankkredits bei mehr als 300 Mio. Euro gelegen. Hiervon seien aber nur 187,5 Mio. Euro von der KfW gedeckt gewesen. Zusätzliche Sicherheiten gebe es keine, die Insolvenzquote liege bei gerade einmal 11%.
  • Die ING Diba verliert Finanzvorstand Norman Tambach – eine Meldung, die nicht völlig überraschend kommt, nachdem die Oranje-Financial institution die im Juni präsentierte neue Generalbevollmächtigte Nurten Erdogan (Ex-Coba & Ex-SocGen) bereits als „Vize-CFO“ vorgestellt hatte. Erdogan soll den Finanzbereich ab September nun erst einmal operativ führen, während CEO Nick Jue „interimistisch“ den Finanzvorstand gibt (das „interimistisch“ indes dürfte bedeuten, dass mit Eingang der Bafin-Erlaubnis dann Erdogan die neue CFO wird). Und Tambach? Den verschlägt’s nach Informationen von Finanz-Szene zur Mashreq Financial institution, einem Institut aus Dubai. Wäre man jetzt nicht drauf gekommen.
  • Die Deutsche Financial institution hat Stephen Fisher (bislang Blackrock) als neuen Cheflobbyisten präsentiert. Anders als Vorgänger Sven Afhüppe wird Fisher allerdings nicht an CEO Stitching berichten – sondern an „Head of Company Affairs“ Ben Alka

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Ex-Comdirect-Chef Arno Walter verlässt die Commerzbank

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Exklusiv: Commerz Actual fährt Rekordgewinn ein

 Die „Asset Administration“-Offensive der Commerzbank (siehe Anfang des Monats –> Die Geschichte hinter Yellowfin) wird durch die Geschäftsentwicklung der hauseigenen Sachwerte-Tochter gestützt. Wie aus dem kürzlich veröffentlichten 2022er-Abschluss hervorgeht, hat die Commerz Actual im vergangenen Jahr ein operatives Rekordergebnis von 178 Mio. Euro eingefahren (plus 44%). Dabei verbesserte sich die Price-Earnings-Ratio auf 40%, die Eigenkapital-Rendite erreichte imposante 69%. Fairerweise: Der Wiesbadener Funding-Supervisor profitierte teilweise von Sondereffekten – darunter Zuschreibungen aus einem Schiffsportfolio (das insgesamt einen Ergebnisbeitrag von 53 Mio. Euro leistete) sowie der Verkauf einer Immobilie. Dagegen gingen die Nettozuflüsse entgegen der Prognose leicht auf 1,7 Mrd. Euro zurück. Davon wiederum entfiel rund ein Drittel auf den Immobilienfonds „Hausinvest“ (der damit jetzt auf 17,4 Mrd. Euro Volumen kommt) – während der neue Retail-Fonds „Klimavest“ (alle Hintergründe siehe hier) netto 0,4 Mrd. Euro einsammelte und die 1-Mrd.-Euro-Marke beim Volumen durchbrach. Den grundsätzlichen Wachstumskurs der Commerz Actual hatten wir bereits vor einigen Monaten beleuchtet, siehe –> „Commerzbank will Sachwerte-Tocher zur neuen Money-Cow machen“.

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Warum die starke Efficiency unserer Banken mehr als eine Momentaufnahme ist

Deutschlands Banken befinden sich in einer seltsamen Zwischenzeit. Einerseits sind die Ergebnisse so hoch wie lange nicht mehr (oder in einigen Fällen sogar hoch wie nie, siehe etwa die ING Diba). Andererseits: Gewann man in den zurückliegenden Wochen das Gefühl, der Abschwung (wenn nicht gar der Absturz) sei längst eingepreist. An schlechten Nachrichten bestand schließlich kein Mangel: Die maue Konjunktur! Die dräuende Krise am gewerblichen Immobilienmarkt! Das fehlende Neugeschäft (beispielhaft genannt seien die baden-württembergischen und die westfälisch-lippischen Sparkassen, bei denen die Vergabe neuer Baufinanzierungen im ersten Halbjahr um 60% bzw. 53% zurückgegangen ist)! Blieb als Hoffnungsmacher eigentlich nur noch die Zinswende. Wobei: Ist es nicht gerade das hohe Zinsniveau, das die Geschäfte erlahmen lässt??? Und ist es nicht eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich die positiven Zinseffekte auf der Passivseite abschwächen (weil die Refinanzierung teurer wird), während die positiven Zinseffekte auf der Aktivseite mangels Neugeschäft ohnehin überschaubar bleiben??? Richtig an alldem ist: Ja, die jüngsten Rekordgewinne sind eine Momentaufnahme, geschuldet ganz wesentlich einer zinsbedingten „Sonderkonjunktur“, wie es BayernLB-Chef Winkelmeier letzte Woche genannt hat. Gleichwohl: Wenn man sich die Q2-Zahlen genauer anschaut (und wir meinen explizit die Drei-Monats-Zahlen, nicht nur die Sechs-Monats-Zahlen), dann finden sich durchaus Anzeichen, dass die starke Efficiency unserer Banken mehr als nur eine zinsbedingte Momentaufnahme ist. Unsere Analyse in fünf Punkten: FS Premium

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Kurz getickert

  • Mit 601 Mio. Euro trug die Berliner Direktbank-Tochter DKB mehr als zwei Drittel zum H1-Gewinn der BayernLB bei (entsprechend krass fielen auch die Eigenkapitalrendite mit 33,4% und die Aufwandsquote mit 37% aus). Besonders interessant: Das Zinsergebnis der DKB liest sich nicht nur auf Sechs-Monats-Foundation phänomenal (+99% auf 1.014 Mio. Euro). Sondern: Von April bis Juni erwirtschaftete die zweitgrößte deutsche Direktbank 7% mehr Zinsüberschuss als von Januar bis März. Im zweiten Quartal conflict die Dynamik additionally noch intakt, auch wenn BayernLB-Chef Winkelmeier kürzlich gewarnt hatte, dass die Zinsergebnisse im weiteren Jahresverlauf abflachen werden.
  • So intestine sich die Ertragslage der DKB (siehe oben) darstellt – die H1-Zahlen bergen auch eine destructive Überraschung: Während die ING Diba von Januar bis Juni 24 Mrd. Euro Einlagen gewonnen hat, sind bei den Berlinern saldiert 4 Mrd. Euro abgeflossen.
  • Die Deutsche Financial institution und ihr Cheflobbyist Sven Afhüppe trennen sich, schreibt der „Platow-Transient“.
  • Die DWS ist auf der Suche nach einem Nachfolger für die scheidende Finanzvorständin Claire Peel bei der direkten Konkurrenz fündig geworden. Von der Allianz-Fondstochter AGI wechselt Finanzchef Markus Kobler spätestens per Anfang November zum Fondsanbieter der Deutschen Financial institution. Die Personalie ist auch insofern bemerkenswert, als bei der Deutschen Financial institution zuletzt quick alle vakanten Spitzenposten intern besetzt worden waren, siehe kürzlich unsere Analyse –> Fünf Gründe, warum die Deutsche Financial institution actual viel schlechter dasteht als gefühlt.
  • Die überraschende Entscheidung der italienischen Regierung, die heimischen Banken mit einer „Übergewinnsteuer“ zu belegen, hat auch hierzulande die Bankaktien absacken lassen. Papiere der Deutschen Financial institution verloren 3,8% auf 9,71 Euro, für die Commerzbank ging es um 3,3% auf 9,96 Euro runter. Die Pläne der römischen Regierung laufen darauf hinaus, dass Gewinne, die aus dem Zinsanstieg herrühren, mit 40% besteuert werden; gelten soll die Regel zunächst nur für 2023.
  • Nachdem sich in den vergangenen Monaten vor vielen Commerzbank-Filialen immer wieder lange Schlangen gebildet hatten, wollen die Frankfurter mit einer kleinen Private-Offensive gegensteuern. Wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet, plant die Coba die Einstellung von 90 sogenannten Service-Mitarbeitern.

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Solides Ergebnis, verbesserter Ausblick: Commerzbank überzeugt auch im Q2

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ING Diba scheffelt im Q2 Rekordgewinn und sammelt 16 (!) Mrd. Euro frische Einlagen

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Kurz getickert

  • Die Deutsche Financial institution hat in diesem Jahr nur vier Fünftel ihrer intestine 700 angebotenen Ausbildungsplätze besetzen können, wie das Institut gegenüber dem „Handelsblatt“ (Paywall) mitteilt. Deutlich besser sind die Quoten nach eigenen Angaben bei der Commerzbank (479 von rund 500 Plätzen besetzt), der LBBW (intestine 95% von 160 Plätzen besetzt), der HVB (alle 100 Plätze besetzt) und der DZ Financial institution (alle 49 Plätze besetzt).
  • Die mBank (additionally die weiter unten schon erwähnte Polen-Tochter der Commerzbank) hat auch im Q2 ihre beeindruckende operative Schlagkraft unter Beweis gestellt. Erträgen von 609 Mio. Euro (+25%) stand ein Verwaltungsaufwand von gerade mal 159 Mio. Euro gegenüber – machte eine Price-Earnings-Ratio von surrealen 26%. Freilich (die Effekte haben wir in unserem „Deep Dive“ zur mBank diese Woche ja detailliert beschrieben): Rechtskosten in Zusammenhang mit der Franken-Kredit-Malaise (quick 350 Mio. Euro) und weitere nicht-operative Kosten fraßen den hübschen Gewinn komplett auf. Unterm Strich verbuchte die mBank einen Verlust von 3,5 Mio. Euro.

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Podcast (#113): Neubacher & Kirchner über Deutsche Financial institution, Stresstest und andere Sorgen

Liegt es daran, dass die Nachrichtenlage dünner wird – und deshalb die schlechten Nachrichten mehr hervorstechen? Oder könnte es möglicherweise sein, dass sich die Großwetterlage für die deutschen Banken gerade so ein bisschen eintrübt? Tatsächlich fällt es beim Rückblick auf den August nicht ganz leicht, optimistisch zu bleiben. Da ist die Deutsche Financial institution, die in ihrem mächtigen Privatkunden-Geschäft (wo kein anderes Institut hierzulande auch nur annähernd so viele Kundinnen und Kunden hat) nun zum dritten Mal in Folge die Gewinnerwartungen deutlich verfehlt hat – und die Sparte de facto zu einem Restrukturierungsfall erklärt. Da sind die Sparda-Banken, die inzwischen offen eingestehen, dass sie unter erheblichen strukturellen Problemen leiden. Und dann conflict da letzte Woche noch der europäische Stresstest, in dem hiesige Banken drei der letzte fünf Plätze belegten (und insbesondere Institute mit hohem Publicity in der gewerblichen Immobilienfinanzierung eine gewisse Anfälligkeit im Stress-Szenario offenbarten). Und wo bleibt das Constructive? Das findet sich ausgerechnet in einem der vermeintlich größten Sorgenfälle überhaupt. Denn es ist zwar richtig, dass die Commerzbank mit ihrer Polen-Tochter nicht enden wollende Scherereien hat. Trotzdem könnte die im Jahr 2020 eher unfreiwillig getroffene Entscheidung, die mBank doch nicht zu verkaufen, letzten Endes goldrichtig gewesen sein. Warum? Der Monats-Podcast mit unseren Frankfurter Redakteuren Christian Kirchner und Bernd Neubacher – auf geht’s: Finanz-Szene (frei zugänglich)

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„Yellowfin“: Die Genese hinterm neuen Asset Supervisor der Commerzbank

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Linktipp

Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer des „Miles & Extra“-Offers zwischen Lufthansa und Deutsche Financial institution? Ein Überblick: PAB-Weblog

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Hat die Commerzbank an der mBank überhaupt noch was verdient???

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Das neue Rendite-Ziel der Coba. Die Altlasten der DeuBa. Alle Großbanken-Information aus dem Juli

Von admin