In unserem „Groß- und Direktbanken“-Ticker verfolgen wir, was bei Deutsche Financial institution, Commerzbank, ING Diba usw. los ist.
Hier der Ticker für den November 2023:
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Belässt es Commerzbank-Chef Manfred Knof bei nur einer Amtszeit?
Manfred Knof hat die Frankfurter Group schon zweimal überrascht. 2019 mit seiner Bestellung zum Privatkundenchef der Deutschen Financial institution. Und ein Jahr später dann mit seiner Berufung zum Vorstandsvorsitzenden der Commerzbank. Folgt nun die dritte Überraschung? Fest steht: So groß die Skepsis battle, die Knof in Frankfurt anfangs entgegenschlug, so überzeugend hat er seitdem geliefert. Die Commerzbank, vor drei Jahren noch ein kranker Mann, gilt inzwischen als genesen. Für das laufende Geschäftsjahr zeichnen sich ein Nettogewinn von 2,3 Mrd. Euro sowie eine Value-Earnings-Ratio von unter 60% ab. Würde Knof eine zweite Amtszeit anstreben, der Aufsichtsrat könnte ihm sie kaum verwehren. Indes: Tut der frühere Allianz-Supervisor das überhaupt (noch)? Glaubt man dem gelben Flurfunk, dann sind Zweifel angebracht. So kursiert innerhalb der Commerzbank dieser Tage das Gerücht, Knof habe Andeutungen gemacht, auf eine Verlängerung seines dem Vernehmen nach 2025 auslaufenden Vertrages zu verzichten. Von außen betrachtet käme ein solcher Schritt unerwartet – innerhalb der Commerzbank sieht man die Dinge nüchterner: Angetreten sei Knof Anfang 2021 als Sanierer. Und saniert habe er. Nun allerdings folge die nächste, womöglich größere Herausforderung. Nämlich gemäß der kürzlich vorgestellten neuen Strategie nicht mehr nur zu sparen, sondern die Financial institution neu zu positionieren und die Erträge hochzufahren. Will sich Knof (58) das antun? In Anbetracht einer moppernden Belegschaft (siehe hier)? Und angesichts der Tatsache, dass mit der fünf Jahre jüngeren Vizechefin Bettina Orlopp die natürliche Nachfolgerin bereitsteht? Die Commerzbank wollte sich gestern in der Sache nicht äußern.
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Kurz getickert
- Bei der Commerzbank ist es am Wochenende erneut zu einer Panne gekommen. Diesmal ging es um Fehlabbuchungen bei Bargeld-Abhebungen durch Kunden anderer Banken, wie das Institut gegenüber „Enterprise Insider“ bestätigte.
- Nach Ansicht von Deutsche-Financial institution-Chef Christian Stitching sollte auch die EU – analog zu Großbritannien – die Boni-Obergrenzen für Banker abschaffen. Begründung: Gleiche Wettbewerbs-Chancen. (FT/Paywall)
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Über 3 Mrd. € Gewinn: Analysten halten neue Commerzbank-Ziele für erreichbar
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Leser-Weblog
- Was steckt wirklich hinter der Umwandlung der Hypo-Vereinsbank von einer Aktiengesellschaft in eine GmbH? Am Dienstag (siehe unten) sind wir noch ein wenig im Dunkeln getappt – nun wollen wir mithilfe unserer gesellschaftsrechtlich bewanderten Lesern ein bisschen Licht ins Dunkel bringen: FS Premium
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Warum die HVB jetzt nicht mal mehr eine Aktiengesellschaft sein darf
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Von Squad bis Tribe: So stellt J.P. Morgan seine deutsche Retailbank auf
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Kurz getickert
- Die Deutsche Financial institution entgeht als Kronzeuge in einem EU-Kartellverfahren einem Bußgeld in Höhe von 156 Mio. Euro. Wie die Brüsseler Kommission gestern mitteilte, ging es um Preisabsprachen im Anleihehandel und Vorgänge aus den Jahren 2006-2016 (dpa/MM)
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Exklusiv: Kontenraub bei der Coba +++ Financial institution-Verlag im Fokus +++ Riesiger Schaden?
Intestine vier Jahre ist das mittlerweile her. Rund 2.000 Kunden der Oldenburgischen Landesbank battle damals das Konto ausgeraubt worden. Natürlich nicht auf klassischem Wege. Sondern mittels Kartenbetrugs. „Es handelt sich um einen Betrugsvorfall aus der organisierten Cyber-Kriminalität mit gefälschten Karten und Terminals, der aus Brasilien heraus begangen wurde“, hieß es damals vonseiten der OLB. Und diesmal nun? Hat sich Anfang der Woche ein Fall zugetragen, der frappierend an jenen aus dem Spätsommer 2019 erinnert. Denn 1.) Wieder wurde hiesigen Bankkunden das Konto ausgeraubt. 2.) Wieder vermuten Insider die Täter in Brasilien. 3.) Wieder kamen mutmaßlich gefälschte Karten zum Einsatz. Und 4.) Wieder steht der Vorfall im Zusammenhang mit einem Sicherheitsleck beim Financial institution-Verlag – additionally jener BdB-Tochter, die die privaten Banken hierzulande beim Processing ihrer Girocard-Transaktionen unterstützt. Die Sache ist nun aber, dass es durchaus auch ein paar Unterschiede zwischen dem aktuellen Kontenraub und dem vor vier Jahren gibt. Nämlich 1.) Diesmal ist nicht die Oldenburgische Landesbank betroffen. Sondern die Commerzbank (siehe gestern Vormittag unseren Scoop –> Girocard-Betrug: Coba-Konten im großen Stil ausgeraubt). Und vor allem 2.) Wie aus Finanzkreisen verlautet, soll der Schaden diesmal viel, viel höher sein als 2019. Wie hoch genau? Wer kommt jetzt für den Schaden auf? Und wie konnte das alles schon wieder passieren? Unsere exklusive Recherche: FS Premium
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Wiederholt Manfred Knof den Kardinalfehler seiner Vorgänger?
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Kurz getickert
- Die Commerzbank will ihre festen Homeoffice-Quoten (bis zu 70% in der Zentrale und den Kunden-Centern; bis zu 50% im übrigen Institut) abschaffen. Stattdessen strebe man versatile Vorgaben auf Workforce-Ebene an, sagte Vorstandschef Knof dem „HB“ (Paywall)
- Von dem großen Datenklau beim Kontowechsel-Dienstleister Majorel waren überwiegend Kunden der Postbank betroffen, berichtet das „Handelsblatt“ (Paywall). Insgesamt hätten die Täter rund 144.000 Datensätze entwendet – wovon etwa 60.000 auf die Postbank entfallen seien. Rechnet man die betroffenen Deutsche-Financial institution-Kunden (rund 13.000 Datensätze) und Norisbank-Kunden (rund 5.000 Datensätze) hinzu, entfiel sogar mehr als jeder zweite Datenverlust auf den Deutsche-Financial institution-Konzern. Daneben waren von den hiesigen Banken noch die ING Diba (intestine 17.000), die Sparda-Banken und die OLB (jeweils knapp 10.000) sowie die Comdirect und die GLS Financial institution (jeweils knapp 2.000) involviert.
- Als erstes großes deutsches Geldinstitut hat die Commerzbank eine Kryptoverwahr-Lizenz von der Bafin erhalten – quick zwei Jahre nach dem entsprechenden Antrag (welche Banken weiterhin auf ihre Zulassung warten, erfahren Sie hier). Laut COO Jörg Oliveri del Castillo-Schulz wollen sich die Frankfurter nun erst einmal auf Verwahr-Lösungen für institutionelle Kunden fokussieren.
- Verdi hat die Callcenter-Beschäftigten der Deutsche-Financial institution-Tochter DB Direkt an den Standorten Berlin und Essen am Mittwoch, den 15. November, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
- Die Commerzbank hatte am Dienstagvormittag mit einem längeren Ausfall ihres On-line-Bankings zu kämpfen
- Wegen der geplanten Filial-Schließungen bei der Postbank hat Verdi die Beschäftigten aufgerufen, in der Woche ab dem 13. November bei Betriebsversammlungen zu protestieren.
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Viel Tochter, wenig Mutter – die Lehren aus den Zahlen der BayernLB (a.okay.a DKBplus)
Die Münchner Landesbank brüstet sich mit den Zahlen ihrer Berliner Tochter, hebt das Jahresziel selbstbewusst auf „mehr als 1,3 Mrd. Euro“ an – hat ebendiese 1,3 Mrd. Euro aber per 9M bereits verdient. Notorische Tiefstapelei? Oder Unsicherheit wegen des Immo-Geschäfts? Die sechs wichtigsten Erkenntnisse: FS Premium
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Coba: Wie aus dem Zins-Wunder (2023) ein Ertrags-Wunder (2027) werden soll
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Comdirect gewinnt seit der Übernahme durch die Coba keine Kunden mehr
Lange nichts mehr gehört von der Comdirect. Genauer: Seit 2020, additionally seit die Quickborner Direktbank von der Commerzbank verschluckt wurde. Letztere indes hat gestern im Zuge ihrer (siehe oben) Strategie-Präsentation nun doch noch mal einen interessanten Datenpunkt zu ihrer On-line-Tochter preisgegeben. Und da ist man dann doch überrascht, aber nicht unbedingt positiv: FS Premium
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Frei zugänglich der Dwell-Weblog zur neuen Coba-Strategie
Wie die zweitgrößte deutsche Privatbank zuletzt performt hat – das weiß man ja so grob (schließlich hatte CFO Bettina Orlopp zuletzt ein Nettoergebnis von mindestens 2 Mrd. Euro fürs Gesamtjahr angekündigt). Und wie sie zukünftig performen will– auch das ist das bekannt (11% EK-Rendite bis 2027). Die noch offene Frage lautet mithin: Was will die Commerzbank tun, damit sie in Zukunft tatsächlich so performen wird, wie sie performen will. Oder ohne Schnörkel formuliert: Wie sieht sie aus, die neue Coba-Strategie? Diese nämlich soll heute Früh im Zuge der Veröffentlichung der Q3-Zahlen ebenfalls präsentiert werden. Was für uns hier bedeutet: Um kurz nach 7 Uhr kriegen Sie in unserem Dwell-Weblog erst einmal ganz kurz das Quartalsergebnis. Und bis spätestens 8 Uhr haben wir die neue Strategie dann hoffentlich so weit kapiert, dass wir Sie Ihnen (im selben Dwell-Weblog) dann bereits kurz skizzieren können. Hier entlang: Finanz-Szene (frei zugänglich)
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RWA-Dichte! RWA-Effizienz! Die neuen Lieblings-Kennziffern unserer Banken
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Kurz getickert
- Die Deutsche Financial institution und die Unicredit stellen dem Berliner Insurtech-Unicorn Wefox (so jedenfalls berichtet es CNBC) eine Debt-Finanzierung in Höhe von 51 Mio. Euro zur Verfügung. Bei der nächsten Fairness-Runde solle das Geld in Eigenkapital gewandelt werden.
- Das hier betrifft die Polen-Tochter der Commerzbank: Sollten die Zahlungserleichterungen für Hypothekenschuldner in Polen wie geplant verlängert werden, würde das die dortigen Banken rund 1,8 Mrd. Euro kosten – zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Warschauer Regierung. (Reuters, by way of „HB“/Paywall)
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Dwell-Weblog zu den Q3-Zahlen der ING Diba
Wenn die ING Group heute Morgen ihre Zahlen auch fürs Deutschland-Geschäft vorlegt, dann werden die Wettbewerber auf einen Datenpunkt besonders argwöhnisch schauen – nämlich auf die Entwicklung der Einlagen. Ist es der größten hiesigen Direktbank gelungen, ihren Depositenbestand weiter auszubauen? Und wenn ja, um wie viel (nur zur Erinnerung, im zweiten Quartal hatte die ING Deutschland ja rekordverdächtige Zuflüsse von saldiert quick 16 Mrd. Euro ausgewiesen)? Diese Fragen wiegen auch insofern schwer, als das branchenweite Volumen täglich fälliger Einlagen in den zurückliegenden Monaten stark zurückgegangen ist, inzwischen um mehr als 100 Mrd. Euro, wie Bundesbank-Daten zeigen. Das heißt: Der Kuchen im Markt für Tagesgeld wird immer kleiner. Und sollte sich die ING Diba erneut das größte Stück von der Platte genommen haben, dann bleibt für die Konkurrenz entsprechend noch weniger übrig. Unseren Dwell-Weblog zu den Q3-Zahlen (selbstverständlich auch mit Updates zu Zinsergebnis, Provisionsergebnis, Baufi-Bestand usw.) finden Sie bestenfalls gegen 7.45 Uhr, spätestens aber um kurz vor acht Uhr hier: FS Premium
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Von Coba bis LBBW: Was wurde aus den Blockchain-Projekten unserer Banken?
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Wieso der Postbank jetzt die „Norisbankisierung“ droht
Als die Deutsche Financial institution vor sechs Jahren, genauer: am 26. Oktober 2017, die rechtliche Verschmelzung ihrer Privatkunden-Einheit mit der Postbank verkündete – da tat sie das in Kind einer ausführlichen Mitteilung, in der die Nachricht als solche mit einem strategischen Überbau („Eine Financial institution, zwei Marken“), einer vorwärtsgerichteten Idee (Gründung einer Digitalbank für junge Kunden) und konkreten Zahlen verknüpft wurde (1,9 Mrd. Euro Investitionen, 900 Mio. Euro jährliche Synergien, weniger als 65% Value-Earnings-Ratio im Jahr 2022). Nun gilt es selbstverständlich festzuhalten, dass die Deutsche Financial institution die damals formulierten Ziele später meilenweit verfehlt hat und die angekündigte Digitalbank nie an den Begin gegangen ist. Allerdings: Immerhin hatte man damals noch so was Ähnliches wie eine Imaginative and prescient. Oder wenigstens erweckte man den Eindruck. Heute hingegen? Nichts von alledem. Ein paar Anmerkungen unsererseits: FS Premium
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Kurz getickert
- Die Arbeitnehmervertreter kritisieren die geplanten Filialschließungen bei der Postbank scharf – und fordern unter anderem einen Kündigungsschutz für die Mitarbeiter. (SZ/Paywall, HB/Paywall)
- Die Polen-Tochter der Commerzbank, additionally die mBank, hat im dritten Quartal wegen weiterer Rückstellungen in der „Causa Franken-Kredite“ einen Verlust von umgerechnet 19 Mio. Mio. Euro erlitten – ungefähr das, was die Analysten auch erwartet hatten. (Reuters, by way of HB/Paywall)
- Die ING Diba erweitert ihren Führungszirkel – und macht den früheren Commerzbanker Sascha Malsy (der 2017 zur Oranje-Financial institution gewechselt battle) zum Generalbevollmächtigten sowie zum „Head of Capital Markets & Advisory“ ihres hiesigen Firmenkundengeschäfts.
- Die frühere Finanzchefin der DWS, Claire Peel, hat einen neuen Job – und zwar als CFO für die britische Einheit von Barclays. (BÖZ/Paywall)
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De Sanctis will 250 Postbank-Filialen schließen – und setzt auf „Cellular first“
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Kurz getickert
- Die DKB hatte am Montag erneut mit IT-Problemen zu kämpfen. So funktionierten am Vormittag zeitweise weder der Zugriff aufs On-line-Banking noch auf die App – die Berliner Direktbank bat ihre Kunden daher, auf die alten Frontends auszuweichen.
- Die Deutsche Financial institution will ihre Beteiligung am Identitätsdienst Verimi abstoßen – auch das berichtet die “FT” nach ihrem Gespräch mit de Sanctis.
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Sämtliche Großbanken-Information aus dem Oktober 2023