Fr.. Juni 6th, 2025

Makro-Ticker

In unserem Makro-Ticker behalten wir alle volkswirtschaftlichen und politischen Oberthemen im Blick, die das Geschäft unserer Banken und Fintechs beeinflussen. 

Hier der Ticker für Mai 2025:

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Bafin geht gegen Turbo-Zertifikate vor – welche Banken es besonders trifft

Es ist eine Geschichte voller Irrungen und Wirrungen. Weshalb man intestine daran tut, sie ganz von vorn zu erzählen. Additionally: Im Zuge der Zinswende reanimieren Sparkassen und Volksbanken eine quick schon vergessene Produktkategorie, nämlich sogenannte Anlage-Zertifikate. Das sind Schuldpapiere, die dem Kunden einen Zinskupon in Aussicht stellen, zugleich aber, anders als Termingelder, das Provisionsgeschäft der Anbieter stimulieren und (siehe erst diese Woche unsere große Analyse) auf deren Zins-Beta einzahlen. Schon bald schießt der Absatz in die Höhe, nicht nur die Primärbanken dürfen sich freuen, sondern auch die hinter den Zertifikaten stehenden Emittenten, additionally Zentralinstitute wie die DZ Financial institution, die LBBW oder die Deka. Verbraucherschützer allerdings verfolgen den schwungvollen Vertrieb argwöhnisch, schließlich (es ist der Mai 2024) tritt die Bafin auf den Plan und ruft: Das gucken wir uns mal näher an! Die Sache ist aber nun die, dass die Aufsicht einige Monate später (mittlerweile befinden wir uns im März 2025) eingesteht, nichts wirklich Anstößiges entdeckt zu haben. Sparkassen und Volksbanken erhalten einen Freispruch zweiter Klasse, aus dem später sogar noch ein Freispruch erster Klasse werden wird. Dafür allerdings – berichtet die Bafin zum Erstaunen des Publikums, dass sie sich nun eine andere Produktkategorie vorknöpft, nämlich die sogenannten Turbo-Zertifikate, gewissermaßen ein naher Verwandter der Anlage-Zertifikate, der allerdings ziemlich anders funktioniert und vor allem von ganz anderen Banken an eine ganz andere Kundenklientel vertrieben wird. Und siehe da! Diesmal wird die Bafin fündig! Weshalb sie gegen die Turbo-Zertifikate nun erstaunlich rigoros vorgehen will. Lesen Sie hier, was die Gründe sind – und welche Institute es besonders hart trifft: FS Premium

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Die methodische Kluft bei den Zertifikate-Untersuchungen der Bafin

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It’s the Passivseite, silly! Wie lange hält der Growth beim Zinsergebnis an?

Jetzt ist’s additionally passiert. Zumindest bei der BayernLB. Das Zinsergebnis um 17% runter. Und damit auch der Gewinn (–38% auf noch 280 Mio. Euro im ersten Quartal). Logisch, könnte man sagen. Musste ja so kommen. Und hätte eigentlich längst so kommen sollen. Denn, nur noch mal zur Erinnerung: Eigentlich hatte die Bundesbank zumindest den beiden Verbünden bereits für 2024 einen Einbruch des Zinsüberschusses um 30% vorhergesagt. Bevor dann doch alles ganz anders kam. Und nun? Kommt der Ergebnis-Crash mit Verspätung jetzt doch? Gemach: Fest steht, dass die Zinsergebnisse (da das allgemeine Zinsniveau seinen Peak überschritten hat) nun allmählich unter Druck geraten. Allerdings ausgehend von einem weiterhin extrem hohen Ausgangsniveau. Und nicht nur später, sondern allem Anschein nach auch langsamer als gedacht. Denn, ja, da ist der Mini-Crash bei der BayernLB. Dieser allerdings nimmt sich bislang eher wie die Ausnahme aus – nicht wie die Regel. So konnte die Deutsche Financial institution ihren Zinsüberschuss im Privatkundengeschäft von Januar bis März sogar ausbauen (+2%), wenngleich er in der Company Financial institution um 9% fiel. Und bei der Commerzbank fiel der Rückgang mit 3% erstaunlich moderat aus, auch die Hypo-Vereinsbank (–7%) und die ING Deutschland (-8%) konnten das Abtauen ihrer Zinsüberschüsse begrenzen. Zumal: Wir reden in all diesen Fällen vom Vergleich zum Q1/24 – legt man die Referenzwerte des unmittelbaren Vorquartals zugrunde (additionally des This autumn/24), dann sind die Zinsergebnisse sogar quick überall stabil geblieben. Wie ist das möglich? Unsere Analyse: FS Premium

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Kurz getickert

  • Die von uns konstatierte Abhängigkeit hiesiger Banken und Sparkassen vom Passivgeschäft wird in einer groß angelegten Goldman-Sachs-Studie zur europäischen Bankenbranche bestätigt. Demnach lässt sich das gesamte Einlagenwachstum privater Haushalte seit Beginn der Zinssenkungen im Juni letzten Jahres auf kurzfristige Sichteinlagen zurückzuführen (allein in Deutschland geht es dabei um 103 Mrd. Euro). Zugleich sei das sogenannte Zins-Beta, das misst, inwiefern Geschäftsbanken die EZB-Zinsen an ihre Kunden weitergeben, immer noch historisch niedrig. Bezogen rein auf Deutschland habe der Wert per Ende März bei 33% gelegen. Zwei Drittel der risikolosen Zinseinnahmen behält die Branche additionally für sich – verglichen mit einem Zins-Beta von 60% im letzten großen Zinssenkungs-Zyklus 2008-2010.
  • Im Übernahmepoker um die Commerzbank formt sich der politische Widerstand. Nachdem der neue Finanzminister Lars Klingbeil ein etwaiges „unfreundliches Vorgehen“ seitens der Unicredit jüngst als „inakzeptabel“ bezeichnete, warnt Bundesbank-Vorstand Michael Theurer in einem SZ-Interview (Paywall) vor den „Risiken“ einer feindlichen Übernahme.

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50 Mrd. €! Wie viel Geld unsere Banken verdienen – und wie leicht das gerade geht

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Kurz getickert

  • Die Neukreditvergabe im Firmenkundengeschäft erholt sich – wenn auch nur leicht und auf weiterhin niedrigem Niveau. Wie die KfW auf Foundation von Bundesbank-Daten hochgerechnet hat, zog das Geschäft bei Banken und Sparkassen im ersten Quartal um intestine 4% an, für das laufende zweite Quartal rechnet die Staatsbank mit einem Plus von rund 3%, jeweils gemessen am Vorjahreszeitraum. HB (Paywall) 
  • Die neue Finanzplatz-Studie der Helaba akzentuiert nochmal, was man ja eh schon wusste – nämlich dass es in der Bankenstadt Frankfurt vor allem die angrenzenden Gewerke sind, die für Beschäftigungsaufbau sorgen. So habe die Bundesbank die Zahl ihrer Mitarbeiter in der Primary-Metropole binnen der letzten zehn Jahre um 30% (auf quick 5.000) ausgeweitet, die EZB sogar um 50% (auf rund 4.300), die Bafin immerhin um 15% (auf 970 Beschäftigte) in fünf Jahren. Und jetzt kommt ja auch noch die Anti-Geldwäsche-Behörde AMLA in die Stadt, mit 430 Beschäftigten bis 2028 nach heutiger Planung.

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Warum Cum-Cum das größere Cum-Ex zu werden droht – unser FAQ zur Lage

„Die Affäre Cum-Ex“ – so heißt die achtteilige deutsch-dänische Serie, die seit einigen Wochen in der ZDF-Mediathek abrufbar ist und Mitte April auch linear ausgestrahlt wurde. Laut den Machern geht die Storyline wie folgt: „Inspiriert von wahren Begebenheiten handelt die fiktionale ZDF-Koproduktion vom wohl größten Steuerraub der europäischen Geschichte – und davon, wie zwei Frauen in Deutschland und in Dänemark versuchen, dem ein Ende zu setzen.“ Großes Drama additionally. Wobei das natürlich nicht nur für die fiktionale Aufbereitung gilt. Sondern genauso für die wahren Begebenheiten. Indes: Wenn nicht alles täuscht, dann neigt sich die reale Cum-Ex-Affäre ja allmählich dem Ende zu, jetzt, wo die Urteile gesprochen, die Strafen gezahlt und manche Banker sogar ins Gefängnis gewandert sind. Ausgestanden indes ist die Sache damit noch nicht. Denn während Cum-Ex so langsam auszutrudeln scheint (und mit der ZDF-Serie gewissermaßen die Historisierung beginnt), nimmt die Schwester-Affäre, additionally Cum-Cum, gerade wieder Fahrt auf. Anfang April kam zunächst die Apobank aus der Deckung mit der Nachricht, rund 100 Mio. Euro wegen Cum-Cum nachgezahlt zu haben. Wobei Vorstandschef Matthias Schellenberg bei der Bilanz-PK gleich mehr mehrfach betonte: Nein, es geht nicht um Cum-Ex. Sondern tatsächlich um Cum-Cum. Und vergangene Woche nun – berichtete Finanz-Szene exklusiv, dass auch die Deka vom Fiskus aufgrund von Cum-Cum-Geschäften zur Kasse gebeten worden ist. Und ebenfalls gezahlt hat, nach unseren Berechnungen um die 500 Mio. Euro. Warum kocht die Cum-Cum-Affäre ausgerechnet jetzt wieder hoch? Und wie ist die Rechtslage, wie geht es weiter, wer ist möglicherweise noch betroffen? Unser FAQ zur Lage: FS Premium

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Kurz getickert

  • Die Zahl der staatlichen Kontenabrufe bei hiesigen Banken und Sparkassen steigt weiter. Im vergangenen Jahr kam es laut Bafin-Daten zu exakt 485.678 Abrufen, verglichen mit dem Vorjahr ein Zuwachs um nochmals 12%. Zur Einordnung: Im Jahr 2014 hatte die Kreditwirtschaft in gerade mal 131.753 Fällen entsprechende Auskünfte erteilt.
  • Das Neugeschäft in der privaten Baufinanzierung hat (wie von uns ja schon vorweggenommen, siehe –> Starke Indizien für neuen Baufi-Growth – aber wo genau kommt der her?) im März den höchsten Wert seit quick drei Jahren erreicht. Die von der Bundesbank nun auch offiziell ausgewiesenen 22,2 Mrd. Euro entsprechen einem Plus von 16% zum Vormonat und von sogar 45% verglichen mit dem März letzten Jahres.

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Was das Bafin-Hämmerchen für die Banken (und den Baufi-Markt) bedeutet

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Exklusiv: R+V kündigt sämtlichen Volksbanken die pauschale Schließfach-Versicherung

Im April hatten wir berichtet, dass tausende Schließfach-Kunden der BB Financial institution und der VR Financial institution Nord Put up von ihren Banken bekommen haben. Der pauschale Versicherungsschutz für die Schließfächer der Kunden werde aufgekündigt, hieß es in den Schreiben. Zur Begründung verwiesen beide Institute auf „geänderte rechtliche Anforderungen“. Nur Einzelfälle?, fragten wir. Um es vorwegzunehmen: Nein, es sind nicht nur Einzelfälle. Im Gegenteil, laut Recherchen von Finanz-Szene könnte den Kunden etlicher Volks- und Raiffeisenbanken genau das blühen, was auch den Kunden der Karlsruher BB Financial institution (immerhin die drittgrößte genossenschaftliche Primärbank hierzulande) und der in Flensburg ansässigen VR Financial institution Nord widerfahren ist. Die große Frage allerdings ist: Sind es wirklich juristische Gründe, die zu der mutmaßlichen Kündigungswelle führen? Unsere exklusive Recherche: FS Premium

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Kurz getickert

  • Die Einlagensicherung der privaten Banken darf in der Causa Greensill Financial institution auf weitere Rückflüsse hoffen. Wie das „Handelsblatt“ (Paywall) berichtet, hat der Insolvenzverwalter frühere Entscheidungsträger des implodierten Bremer Kreditinstituts auf Schadenersatz in Höhe von insgesamt 92,4 Mio. Euro verklagt. Parallel ermittelt weiterhin die Staatsanwaltschaft, unter anderem wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung und Betrug. Die Greensill Financial institution struggle 2021 untergegangen (siehe unser Themen-File hier), der Entschädigungsfonds des BdB musste mit der Rekordsumme von 2,7 Mrd. Euro einspringen. Nach letzten Berichten waren davon per Ende 2022 rund 700 Mio. Euro zurückgeflossen.

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Sämtliche Makro-Information aus April 2025

Von admin