Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist einer der wichtigsten Indikatoren bei der Bewertung von Aktien unter Privatanlegern und Finanzbloggern. Es ist einfach berechnet, überall zugänglich und kann somit schnell einen guten Überblick dazu geben, ob eine Aktie aktuell hoch oder günstig bewertet ist. Doch wie genau funktioniert das KGV und welche Vor- und Nachteile hat es bei der Aktienanalyse? Darum geht es im heutigen Artikel.
Wie berechnet sich das KGV?
Das KGV berechnet sich, indem man den aktuellen Aktienkurs durch den Gewinn professional Aktie teilt. Je höher das KGV, desto höher ist der Preis, den Anleger für einen Gewinnanteil bezahlen. Ein niedriges KGV kann auf eine unterbewertete Aktie hinweisen, während ein hohes KGV auf eine Überbewertung hindeuten kann.
Beispiel: Die Apple-Aktie kostet aktuell rund 150 USD. Der Gewinn professional Aktie lag bei 6,11 USD. Damit ergibt sich ein KGV von 24,5 für die Apple-Aktie.
Das KGV ist nicht ohne Grund eine sehr beliebte Kennzahl
Einer der Vorteile des KGV ist, dass es einfach zu berechnen und zu verstehen ist. Es liefert uns damit eine schnelle Möglichkeit, das Verhältnis zwischen Aktienkurs und Gewinn zu vergleichen und so eine erste Einschätzung über die Bewertung einer Aktie zu erhalten. Es erfordert keine tiefgreifenden finanziellen Kenntnisse, um es zu berechnen und zu interpretieren.
Darüber hinaus bietet das KGV eine Möglichkeit, Aktien aus verschiedenen Branchen zu vergleichen. Indem man das KGV von verschiedenen Unternehmen berechnet und vergleicht, kann man eine Vorstellung davon bekommen, welche Aktie in Bezug auf ihre Gewinne günstiger oder teurer bewertet ist.
Interessant ist auch der Blick auf das historische KGV. So kann man sehen, ob die Aktie aktuell höher oder niedriger als in der Vergangenheit bewertet wird. Ein solcher historischer Vergleich ist vor allem bei soliden Unternehmen sinnvoll. Denn bei Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und Gewinnen pendelt das KGV der Aktie üblicherweise um den historischen Durchschnittswert. Abweichungen nach unten können dann als Kaufgelegenheit interpretiert werden.
Das KGV hat aber auch Nachteile
Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei der Verwendung des KGVs. Obwohl ein niedriges KGV auf eine unterbewertete Aktie hinweisen kann, kann es auch ein Indikator dafür sein, dass die Gewinne der Aktie in Zukunft sinken werden. Denn die Kennzahl setzt den Aktienkurs und den Gewinn ins Verhältnis. Ein niedriges KGV kann entweder aus hohen Gewinnen oder sinkenden Aktienkursen resultieren.
Ein weiterer Nachteil ist, dass das KGV nur einen Teil des Gesamtbildes berücksichtigt. Es gibt viele andere Faktoren, die die Bewertung einer Aktie beeinflussen können, wie z.B. die Wettbewerbssituation, die Finanzlage des Unternehmens, das Wachstum oder die Branchentrends. Daher sollte das KGV nicht als das einzige Kriterium bei der Aktienanalyse verwendet werden.
Dass das KGV bei Monster Beverage höher ist als das von Coca-Cola oder PepsiCo liegt auch daran, dass Monster deutlich stärker wächst als die Konkurrenz. Aufgrund stark wachsender Gewinne billigen Investoren der Aktie somit eine höhere Bewertung zu. Unternehmen, die nur mit kleinen Raten oder sogar gar nicht mehr wachsen, werden üblicherweise mit einem geringen KGV bewertet.
Auch kann es zu Verzerrungen kommen, wenn ein Unternehmen in einem Jahr einen optisch niedrigen Gewinn professional Aktie ausweist oder das Unternehmen sogar ein besonderes Jahr mit einem überdurchschnittlichen Gewinn abgeschlossen hat.
Das Schiller-KGV
Gerade der letzte Punkt erschwert die Verwendung des einfachen KGVs bei denjenigen Unternehmen, die stark schwankende Gewinne erwirtschaften (z.B. Zykliker). Abhilfe kann hier das Schiller-KGV schaffen. Denn das Schiller-KGV ist eine Variante des Kurs-Gewinn-Verhältnisses, welches sich auf den zehnjährigen Durchschnitt der Gewinne eines Unternehmens, statt auf den aktuellen Gewinn, bezieht.
Im Gegensatz zum normalen KGV berücksichtigt das Schiller-KGV das Geschäftsklima und bereinigt den Gewinn um die allgemeine Inflation. Auch die Auswirkung von Konjunkturschwankungen auf den Gewinn eines Unternehmens wird so geglättet. Dies ermöglicht eine bessere Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen und Branchen und hilft, überbewertete oder unterbewertete Aktien zu identifizieren.
Different Kennzahlen zum KGV
Neben dem KGV gibt es noch eine Reihe weiterer Kennzahlen, die bei der Bewertung von Aktien hilfreich sein können:
- Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): Diese Kennzahl berechnet sich aus dem Verhältnis zwischen dem aktuellen Aktienkurs und dem Buchwert je Aktie. Ein niedriges KBV kann auf eine unterbewertete Aktie hinweisen. Das KBV ist etwas aus der Mode gekommen, kann aber bei produktionsintensiven Branchen mit hoher Kapitalbindung sinnvoll sein.
- Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV): Das KUV berechnet sich aus dem Verhältnis zwischen dem aktuellen Aktienkurs und dem Umsatz je Aktie. Diese Kennzahl eignet sich beispielsweise zur Bewertung von Wachstumsunternehmen, die ggf. noch nicht profitabel sind.
- Dividendenrendite: Diese Kennzahl zeigt das Verhältnis zwischen den jährlichen Dividendenzahlungen und dem aktuellen Aktienkurs. Je höher die Dividendenrendite, desto günstiger ist die Aktie. Auch hier sollte man bei zu hohen Renditen aber vorsichtig sein. Denn oftmals ist eine hohe Dividendenrendite eher ein Warnsignal als eine attraktive Einstiegschance.
Daneben gibt es natürlich noch viele andere Kennzahlen, die sich für die Bewertung einer Aktie eignen.
Fazit
Das KGV ist eine gute Kennzahl, um sich schnell einen ersten Überblick zur Bewertung einer Aktie zu machen. Man sollte der Kennzahl aber nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Denn die Aussagekraft des KGVs ist begrenzt. Am liebsten nutze ich das KGV für den Vergleich von Unternehmen aus derselben Branche. Ebenfalls interessant finde ich den Vergleich des KGVs einer Aktie mit dem eigenen Durchschnitt der letzten 5 oder 10 Jahre. Denn dann ist das KGV besonders wertvoll, weil man einen guten Eindruck darüber bekommt, ob die Aktie aktuell höher oder niedriger als in der Vergangenheit bewertet ist.
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