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Kurz getickert
- Die Evangelische Financial institution kontert mit einer stark angestiegenen Gesamtkapitalquote (+310 bp auf 17,3%) den jüngsten Bafin-Rüffel. Hierin noch gar nicht eingerechnet: Für 2023 weist das Kircheninstitut ein zinsgetrieben deutlich höheres Betriebsergebnis von 58 Mio. Euro (+30%) aus. Mit dem hieraus resultierenden Jahresüberschuss soll das Eigenkapital nun weiter gestärkt werden.
- Bei den bayerischen VR-Banken hat sich das Betriebsergebnis im vergangenen Jahr trotz Zinswende nur leicht verbessert – nämlich auf 2,1 Mrd. Euro. Grund: Wegen eines Runs auf Termingelder sei das Zinsergebnis gerade mal um 14% gestiegen
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Der pikante Fee-Vorstoß der Magerkurth-Volksbank
Die umtriebige „Magerkurth-Volksbank“ (additionally die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank aus Reinheim) wagt den Vorstoß in den Fee-Markt – und zwar mit einem hauseigenen Fee Service Supplier namens „Vobapay“. Dabei handelt es sich nach Angaben des Instituts um einen plattform-basierten Dienstleister für „progressive Omnichannel-Fee-Lösungen für Unternehmen und den öffentlichen Sektor“. Erste Companion im Setup sind der Plattform-Anbieter Computop (der wird unten nochmal wichtig) sowie die beiden „Purchase Now Pay Later“-Fintechs Mondu (spezialisiert auf B2B-BNPL) und Payla (spezialisiert auf B2C-BNPL). Sowohl Mondu als auch Payla hatten in der Vergangenheit schon Refinanzierungslinien von der „Magerkurth-Volksbank“ erhalten (hier übrigens unser Themen-File zu diesem durch und durch non-konformistischen Geno-Institut). Man kennt sich additionally, wenn auch aus leicht anderem Kontext…
Etwas pikant an alldem ist nun, dass der genossenschaftliche Sektor bekanntlich bereits einen eigenen PSP hat, nämlich die DZ-Financial institution-Tochter VR Fee. Und eigentlich wollte die DZ Financial institution ja letztes Jahr Computop (additionally den neuen „Magerkurth-Financial institution“-Companion) kaufen, um ihn dann mit der VR Fee zu verschmelzen (woraus aber dann nichts wurde, siehe hier). Geht die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank aus Reinheim additionally jetzt in Konkurrenz zur großen DZ Financial institution? Aber nein, erklärte Vobapay-Geschäftsführer Ralf Linden gestern auf Anfrage. Man selber konzentriere sich auf Großkunden (etwa Handelsunternehmen mit einem jährlichen Transaktionsvolumen ab 10 Mio. Euro) oder auch kommunale Verwaltungen – ein anderes Phase als das, was die VR Fee bedient. Diese bleibe deshalb auch weiterhin Companion des eigenen Instituts und Leistungen der Gruppe würden „selbstverständlich berücksichtigt“, wenn es um das passende Leistungsangebot für die Kunden gehe.
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Bis zu 18% Plus: Die Sparkassen und Volksbanken im Kosten-Test
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Kurz getickert
- Sparkassen und Genobanken teilen sich mittlerweile rund 430 Geldautomaten-Standorte, zeigt eine Umfrage des „HB“ (Paywall) – gemessen an allen SB-Standorten der Sparkassen entspreche das etwa 10%. Besonders ausgeprägt sei der Pattern im Verbandsgebiet Westfalen-Lippe (24%).
- Die Evangelische Financial institution muss künftig mehr Eigenmittel vorhalten. Hintergrund: Laut Bafin ergab eine Sonderprüfung, dass die Kirchenbank in manchen Bereichen „gegen die Anforderungen an eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation“ verstoßen habe. (Mitteilung)
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Berliner Volksbank und Offenburger „Gestalterbank“ weiter in M&A-Laune
Die Berliner Volksbank bleibt nach der Übernahme der „ABK Allgemeine Beamten Financial institution“ auch weiterhin in M&A-Laune. So hat sich die nach Bilanzsumme lange Zeit größte deutsche Volksbank am 2018 gegründeten Photovoltaik-Startup „Auxsolar“ beteiligt, wie unser Recherche-Companion „Startupdetector“ in den Tiefen des Handelsregisters entdeckt hat. Die Hauptstadt-Genossen halten demnach nun intestine 14% an dem Jung-Unternehmen – wie viel Geld dabei geflossen ist, geht aus den Registereinträgen nicht hervor.
Neben der Berliner Volksbank hat dieser Tage auch die drittgrößte deutsche Volksbank, nämlich die Offenburger „Gestalterbank“, eine M&A-Transaktion vollzogen – und zwar im Fee-Bereich (was insofern nicht überrascht, als sich ja auch schon das Vorgänger-Institut „Volksbank in der Ortenau“ auf genau dieses Feld spezialisiert hatte). Konkret vermeldet wird die Übernahme der Berliner „your Fee GmbH“, die E-Commerce-Lösungen im Bereich des Forderungs-Managements anbietet. Nur zur Erinnerung: Erst vor einem Jahr hatte die „Gestalterbank“ eine andere andere Fee-Tochter abgestoßen, siehe unsere damalige Recherche.
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Erstmals überhaupt (angeblich) begibt eine Volksbank einen Pfandbrief
Als nach eigener Aussage erste Volksbank überhaupt refinanziert sich die Volksbank Freiburg (Bilanzsumme: 4,0 Mrd. Euro) jetzt über Pfandbriefe. Wie das Institut gegenüber der „Badischen Zeitung“ mitteilte, sind die ersten beiden Pfandbriefe in Höhe von zusammen 30 Mio. Euro dieser Tage erfolgreich emittiert worden. „Das ist ein großer Erfolg und macht uns sehr stolz, sagte Vorstand Stephan Heinisch dem Blatt. Sein Institut habe insgesamt fünf Jahren auf den Standing als Pfandbriefbank hingearbeitet – unter anderem, um die entsprechende Genehmigung von der Bafin zu erhalten. Ob die Freiburger wirklich die erste Volksbank sind, die jemals einen Pfandbrief, entzieht sich unserer Kenntnis. In der Tat finden sich in der Mitgliederliste des VdP keine anderen VR-Banken (wohl aber mehrere Sparda-Banken).
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Volksbanken: Ein Provisionswunder. Quick 11 Mrd. € Gewinn. Aber kaum neue Mitglieder
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Braucht die „Maverick-Volksbank“ viel höhere Garantien als bislang bekannt?
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Warum sind die Sparkassen plötzlich viel, viel profitabler als die Volksbanken?
Vor zwei Jahren vermeldeten wir an dieser Stelle einen „historischen Coup“. Damals hatten die genossenschaftlichen Primärbanken laut unseren Berechnungen erstmals mehr Gewinn erzielt als die Sparkassen: 7,7 Mrd. Euro verglichen mit 7,6 Mrd. Euro. Doch das warfare noch nicht alles. Denn bei tieferer Analyse zeigte sich: Die beiden Verbünde hatten sich nicht nur angenähert – die Verhältnisse waren sogar dramatisch gekippt. Tatsächlich arbeiteten die Volks- und Raiffeisenbanken am Ende der Niedrigzinsphase nämlich ungleich rentabler als die Sparkassen, siehe unser damaliges Stück –> Sind die Volksbanken jetzt 1,5-mal so profitabel wie die Sparkassen?. Jedenfalls: Man muss sich den seinerzeitigen Shift noch mal in Erinnerung rufen, um zu ermessen, welch eklatante Trendwende sich in der aktuellen Bilanzsaison abzeichnet. Denn: Seit Wochen ist zwar quick immer, wenn irgendein Primärinstitut seine Zahlen präsentiert, unisono von einem „Rekordgewinn“ die Rede. Bei genauerer Betrachtung indes zeigt sich in den Ergebnissen eine riesige Spannbreite. Neben jenen Instituten, deren Gewinne steil ansteigen (und jenen, bei denen „steil“ sogar eine glatte Untertreibung wäre), gibt es nämlich auch solche, die ergebnistechnisch kaum vom Fleck kommen. Und auch wenn es für eine finale Bewertung noch zu früh ist: Könnte es sein, dass zwei Geschäftsjahre und eine Zinswende ausgereicht haben, um die Verhältnisse zwischen Sparkassen und Volksbanken abermals dramatisch zu verkehren – allerdings diesmal zugunsten der „Roten“? Unser Deep Dive: FS Premium
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„Edis“-Debatte wandert in die nächste Legislaturperiode
Im Dauerstreit um eine gemeinsame europäische Einlagensicherung (im Fachjargon „Edis“ genannt) haben Sparkassen und Genossen einen Etappensieg errungen. So thematisiert der zuständige Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Othmar Karas, in einem dieser Tage fertiggestellten Entwurf zwar eine mögliche Ausgestaltung von „Edis“. Dabei beschränkt er sich allerdings auf die Frage, wie die nationalen Sicherungen bei Liquiditätsengpässen durch ein europäisches System unterstützt werden könnten. Die Gretchenfrage einer Vergemeinschaftung klammert Karas aus – was der DSGV in einer ersten Stellungnahme gestern Abend dahingehend deutete, dass die Institutssicherungen der Sparkassen und Volksbanken aus dem Anwendungskreis von „Edis“ ausgenommen werden. Vermutlich ist das ein bisschen überinterpretiert. Was sich mit Blick auf das Karas-Papier allerdings sagen lässt: Angesichts der EP-Wahl im Juni und der im Herbst auslaufenden Amtszeit der aktuellen EU-Kommission dürfte das Thema „Edis“ in diesem Jahr nicht mehr wirklich heiß werden.
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Die drei Schwergewichte (und ein paar Leichtgewichte) der DZ Financial institution
Wenn man so will, dann hat die DZ Financial institution am 29. Februar nicht nur ein Rekordergebnis präsentiert. Sondern gleich zwei. Zum einen auf Konzernebene, wo (wie im Vorfeld bereits spekuliert) mit einem Gewinn von 3,2 Mrd. Euro der bisherige Bestwert aus dem Geschäftsjahr 2021 tatsächlich überboten wurde. Und zum anderen auf Ebene des Verbundsinstituts. Denn: Auch die eigentliche Frankfurter DZ Financial institution mit ihrem Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft hat so viel Geld verdient wie nie zuvor – etwas mehr als 1 Mrd. Euro nämlich. Nun ist es allerdings so, dass die R+V Versicherung ebenfalls einen Gewinn von intestine 1 Mrd. Euro ausweist und die Union Funding (wie diese Woche bereits vermeldet) nur minimal darunter liegt. Was folglich bedeutet: Die drei genannten Entitäten stehen aggregiert für annähernd den kompletten Konzerngewinn. Und im Umkehrschluss: Dann kann es bei den übrigen DZ-Financial institution-Töchtern (oder zumindest bei einigen von ihnen) so überragend dann ja nicht gelaufen sein. Oder? Hier alle Einheiten in der Einzel-Betrachtung: FS Premium
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Kurz getickert
- Die BB Financial institution, mit einer Bilanzsumme von 17,6 Mrd. Euro die drittgrößte genossenschaftliche Primärbank hierzulande, hat ihr Zinsergebnis im vergangenen Jahr um quick 50% auf 230 Mio. Euro hochgefahren. Trotz eines sinkenden Provisionsüberschusses (–5% auf 67 Mio. Euro) und gestiegener Verwaltungskosten (+10% auf 194 Mio. Euro) verbesserte sich das Betriebsergebnis vor Bewertung entsprechend deutlich auf 1o1 Mio. Euro – gemessen an der durchschnittlichen Bilanzsumme ein Wert von 0,59%. Mitteilung (PDF)
- Weitere Ungereimtheiten rund um die „Maverick-Volksbank“: Laut „Handelsblatt“ (Paywall) soll das thüringische Institut einen Immobilien-Kredit teilweise zweckentfremdet haben, um mit dem Geld „ein Drawback in den eigenen Büchern zu lösen“.
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Berliner Volksbank übernimmt die ABK Allgemeine Beamten Financial institution
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Wussten Sie schon?
… dass sich die „Maverick“-Volksbank aus Schmalkalden von ihrem prominentesten Mitarbeiter trennt, Ex-Profifußballer Stefan Effenberg? Laut „HB“ (Paywall) hat die thüringische Genobank dem früheren Nationalspieler zum 1. April gekündigt – dieser wiederum habe eine Kündigungs-Schutzklage eingereicht.
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Viel Gewinn, wenig Momentum – das Zahlenwerk der Union Funding
Wenn die DZ Financial institution am Donnerstag ihre Bilanz-PK abhält, wird die Frage nicht lauten, wie viel Gewinn sie im vergangenen Jahr erwirtschaftet hat (denn die Antwort kennt man schon: sehr viel!!) – sondern, wie viel genau: Etwas weniger als 3,1 Mrd. Euro (additionally der Rekord aus 2021)? Oder sogar etwas mehr (was dann ja, juchhu, ein neuer Rekord wäre)? Bekannt ist: Die Gewinnbeiträge von Teambank (81 Mio. Euro, siehe hier) und Schwäbisch-Corridor (20 Mio. Euro) sind diesmal eher bescheiden ausgefallen – was aber kaum ins Gewicht fällt, weil die R+V Versicherung dank Kapitalanlage-Ergebnis (und trotz Benko) stark zugelegt und die Verbundbank dank Zinswende ohnehin performt haben dürfte. Und das dritte Schwergewicht, additionally die Union Funding? Die hat gestern schon geliefert! Wobei das üppige Betriebsergebnis nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass das vertriebliche Momentum zuletzt so ein bisschen verloren gegangen ist. Hier entlang: FS Premium
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Sämtliche Genosektor-Information aus dem Februar 2024